Urin-Attacke im LandeanflugPolizei setzt Pinkel-Passagier fest
Diesen Flug werden die Passagiere einer JetBlue-Verbindung von Alaska nach Oregon nicht so schnell vergessen. Kurz vor der Landung erhebt sich ein Betrunkener und uriniert unkontrolliert durch die Reihen. Es kommt noch schlimmer - er verliert das Gleichgewicht.
Bizarrer Vorfall auf einem Inlandsflug in den USA: Weil ein Passagier unter Alkoholeinfluss allen Anstand verlor und seinen Harndrang nicht unter Kontrolle hatte, nahm ihn die Polizei nach der Landung in Portland im US-Bundesstaat Oregon fest.
Dem jungen Mann wird vorgeworfen, in betrunkenem Zustand an Bord auf andere Mitreisende uriniert zu haben. Die Vorwürfe sind gut belegt: Es gibt Zeugen - und zahlreiche betroffene Passagiere. Laut Angaben der Crew des Flug 47 von Anchorage nach Portland im US-Bundesstaat hatte der 26-jährige Mann während des dreistündigen Nachtflugs von Alaska an die US-Westküste die meiste Zeit geschlafen.
Überraschender Urinstrahl
Etwa 30 Minuten vor der Landung sei er dann jedoch aufgewacht und habe begonnen, zwischen die Sitzreihe vor ihm zu pinkeln. Mehrere Mitreisende wurden von dem Urinstrahl überrascht und konnten nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Auch mehrere Gepäckstücke sollen in Mitleidenschaft gezogen worden sein.
Es kam noch schlimmer: Während er sich auf diese verblüffend schamlose Weise vor aller Augen erleichterte, habe er zum allgemeinen Entsetzen das Gleichgewicht verloren, hieß es in lokalen Medienberichten. Der Betrunkene sei pinkelnd hintenüber gefallen. Dies habe dazu geführt, dass der Urinstrahl nach oben geschossen sei, was den Kreis der Betroffenen schlagartig auf zahlreiche weitere Passagiere in der näheren Umgebung erweiterte.
Ausgerechnet am 11. September
Das ungebührliche Verhalten hat Folgen: Unmittelbar nach der Landung stürmten Sicherheitskräfte des Flughafens an Bord, um den Mann zu verhaften. Bevor sie ihn festnehmen konnten, mussten die Beamten den Mann allerdings erst wecken. Er war nach seiner offenbar vollkommen orientierungslosen Urin-Attacke wieder eingeschlafen und lag zusammengekauert auf seinem eigenen Sitzplatz.
Bevor er befragt werden konnte, musste er mehrere Stunden in einer Ausnüchterungszelle verbringen. Nach einem eingehenden Verhör und einer erkennungsdienstlichen Behandlung setzten ihn die Beamten auf freien Fuß. Niemand sei bei dem Vorfall verletzt worden, teilte die Fluggesellschaft JetBlue mit. Eine Sprecherin wollte zunächst lediglich bestätigen, dass die Behörden Ermittlungen wegen eines "Kunden-Vorfalls" aufgenommen hätten. Für alle weiteren Details verwies sie auf die Angaben der Polizei.
Dem jungen Mann droht wegen seines Verhaltens ein juristisches Nachspiel, hieß es aus Portland. Neben Sachbeschädigung könnte der Pinkel-Passagier unter Umständen auch wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr belangt werden. Für seinen Flug in offenbar volltrunkenem Zustand hatte sich der Mann ausgerechnet den 11. September ausgesucht - ein Datum, an dem sich Flugreisende und Sicherheitsbehörden in den USA in Erinnerung an die Terroranschläge von 2001 ohnehin in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit befinden.