Licht im NSA-Skandal Pulitzer-Preis ehrt Snowdens Helfer
15.04.2014, 01:02 UhrDie Verleiher des renommierten Pulitzer-Preises setzen ein deutliches Signal: Die wichtigste Auszeichnung geht an die Zeitungen, die die Papiere von Edward Snowden veröffentlicht hatten. Dafür macht das Komitee sogar eine Ausnahme von der Vergabetradition.
Für die Aufdeckung des Abhörskandals um den amerikanischen Geheimdienst NSA werden zwei Zeitungen mit dem wichtigsten der diesjährigen Pulitzer-Preise ausgezeichnet. Die amerikanische Ausgabe des britischen "Guardian" und die "Washington Post" bekamen den Preis zugesprochen, weil sie das Material des Informanten Edward Snowden veröffentlicht hatten. Dafür war eigens die wichtigste der 21 Preiskategorien geteilt worden, um zwei Blätter ehren zu können.
Die "Washington Post" bekomme den Preis für "die Enthüllung der weitreichenden Überwachung durch die National Security Agency, besonders die maßgeblichen und aufschlussreichen Berichte die der Öffentlichkeit halfen, den größeren Rahmen zu verstehen". Beim "Guardian" klingt die Formulierung fast genau so. Hier wird hervorgehoben, dass die Zeitung "mit ihrer streitlustigen Berichterstattung geholfen hat, einen Funken an die Debatte um staatliche Überwachung und den Widerspruch zwischen Sicherheit und Privatsphäre zu legen".
Die beiden Zeitungen setzten sich gegen den "Newsday" von Long Island bei New York durch, der über Polizeigewalt berichtet hatte. Ein weiterer Preis in der Kategorie investigativer Journalismus ging an den Journalisten Chris Hamby, der ein Kartell aus Anwälten und Ärzten aufgedeckt hat, das kranke Bergarbeiter um Entschädigungen gebracht hatte. Der "Boston Globe" wurde für seine "eingehende und einfühlsame Berichterstattung" über den Bombenanschlag auf den Marathon vor einem Jahr geehrt.
Die Pulitzer-Preise werden seit 1917 vergeben und gelten als weltweit wichtigste Auszeichnung für Journalisten. Er wird aber auch für Literatur und Musik vergeben.
Quelle: ntv.de, ave/dpa