Passanten behindern Reanimation Radfahrer stirbt, während Gaffer glotzen
22.05.2016, 19:38 Uhr
Ein verunglückter Radfahrer muss reanimiert werden, einige Gaffer schauen dabei zu und behindern Rettungskräfte.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei einem Radrennen bricht ein Sportler am Wegesrand zusammen. Einige Ersthelfer versuchen noch, den Mann wieder zu beleben. Dabei werden sie von anderen Augenzeugen gestört. Die Polizei spricht von "unglaublichem Verhalten".
Neugierige Passanten sollen Polizisten und Rettungskräfte behindert haben, nachdem ein Radfahrer auf einer Tour in Rheinland-Pfalz zusammengebrochen und gestorben ist. Etliche Menschen hätten die Arbeit der Einsatzkräfte in Hilgenroth durch unnötiges Gaffen gestört, so die Polizei. Es sei zu "unglaublichem Verhalten von Bürgern" gekommen.
Ein 52-jähriger Angehöriger eines Radsportclubs war auf einer längeren Fahrt unvermittelt zusammengebrochen. Laut dem Tageskilometerzähler dürfte er bereits 120 Kilometer zurückgelegt haben, als er aus unbekannten Gründen an einer Steigung vom Weg abkam und in der Böschung landete, erklärte die Polizei. Trotz der Erstversorgung vorbeikommender Verkehrsteilnehmer und der Hilfe einer Notärztin konnte der 52-Jährige nicht gerettet werden.
Die Polizei kritisierte das Verhalten von Augenzeugen. "So ließen sich Personen mit Kindern in unmittelbarer Nähe in der Böschung nieder, um den Reanimationsmaßnahmen beizuwohnen", hieß es in der Mitteilung. Anwohner hätten teils sogar Einsatzkräfte beleidigt, weil diese ihnen nicht den Namen des Verunglückten nannten. Gegen mehrere Menschen wurden Platzverweise ausgesprochen.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa