Panorama

Quellen in den Alpen trocknen ausSahara-Hitze lässt Wasserkonsum steigen

03.08.2013, 10:42 Uhr
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Bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius ist die ausreichende Versorgung des Körpers mit Wasser wichtig. Das spüren Mensch und Tier. (Foto: picture alliance / dpa)

Bei dieser Hitze hilft nur eines: trinken, trinken, trinken. Menschen haben es da einfach. Sie kaufen mehr Mineralwasser, wie die Absatzzahlen zeigen. Bei Tieren jedoch kann die anhaltende Trockenheit zum Problem werden. Bis zu 150 Liter Wasser braucht eine Kuh auf der Alm bei Hitze. Doch die stehen nicht immer zur Verfügung.

Die Hitzewelle in Deutschland lässt den Absatz von Mineralwasser kräftig ansteigen. Mineralwasserhersteller hätten im Juli ein Absatzplus von durchschnittlich 10 bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat erreicht, einige sogar ein Plus von rund 30 Prozent, sagte eine Sprecherin des Verbands Deutscher Mineralbrunnen in Bonn. Es kristallisiert sich ein Trend nach Wasser mit weniger Kohlensäure heraus - und mit Fruchtaroma.

Vieh wird auf andere Almen getrieben

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Ein schattiges Plätzchen, nicht bewegen, viel trinken, wenig futtern: So versuchen auch Kühe, mit der Hitze fertig zu werden. (Foto: picture alliance / dpa)

Bei der Versorgung mancher Tiere mit Trinkwasser gibt es indessen Probleme. So machen Hitze und Trockenheit dem Vieh in den bayerischen Alpen zu schaffen. Auf zwei oberbayerischen Almen mussten Hirten ihre Tiere in tiefere Lagen treiben. "Probleme gibt es dort, wo keine Wege sind und somit keine Möglichkeit besteht, Wasserfässer hinzufahren", sagte der Geschäftsführer des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern, Michael Hinterstoißer.

"Wenn es so heiß ist, braucht das Jungvieh am Tag 40 bis 50 Liter Wasser. Die Tiere werden unruhig, wenn sie nichts finden." Auf 150 Liter kann der tägliche Wasserbedarf einer Kuh bei Hitze steigen. Mehr als 50.000 Rinder verbringen diesen Sommer in den bayerischen Alpen. Auf einigen Almen hat es laut Hinterstoißer seit vier Wochen nicht mehr geregnet. Auf manchen Wiesen wächst wegen der Trockenheit kaum Gras nach.

Auch in den Allgäuer Alpen ist manche Quelle ausgetrocknet. Dennoch musste nach Angaben des Alpwirtschaftlichen Vereins Allgäu bisher noch kein Vieh abgetrieben werden. "Heimschicken mussten wir das Vieh bisher noch nicht, es wurde höchstens auf andere Weiden umgetrieben", sagte der Vorsitzende, Franz Hage. Derzeit würden sich die Hirten mit den Tieren auf den Hochalpen aufhalten, die bis in Lagen von 2000 Metern reichen. Dort gebe es dank des schneereichen Winters vorerst noch ausreichend Wasserreserven.

Höhere Temperaturen, weniger Milch

Bei Hitze geben die Kühe – wie der Bauernverband mitteilt – weniger Milch. Während bei normalen Temperaturen durchschnittlich 25 Kilo Milch pro Tag und Kuh üblich sind, sinkt diese Menge bei hochsommerlicher Hitze um zwei bis drei Kilogramm. Das liegt daran, dass die Tiere beim Schwitzen viel Energie verbrauchen.

Das im Sommer typische niedrigere Milchaufkommen sei diesmal stärker ausgeprägt als sonst, so der Bauernverband. Ställe werden bereits mit Ventilatoren gekühlt.

Quelle: ntv.de