Panorama

Winterchaos in Frankreich Schnee stoppt Autos und Züge

Von der Bretagne über die Normandie bis hoch nach Cambrai (Bild): Ungewöhnlich viel Schnee bedeckt Straßen, Dächer und Schienen.

Von der Bretagne über die Normandie bis hoch nach Cambrai (Bild): Ungewöhnlich viel Schnee bedeckt Straßen, Dächer und Schienen.

(Foto: REUTERS)

Mit großer Macht kehrt der Winter nach Europa zurück: Im Norden Frankreichs treffen kalte Luftmassen auf feuchte Ströme vom Atlantik. Ergiebige Niederschläge lassen ganze Landstriche unter einer geschlossenen Schneedecke verschwinden. Der Verkehr kommt zum Erliegen. Die Staatsbahn rät von Parisfahrten ab.

Der späte Wintereinbruch hat im Norden und Nordwesten Frankreichs zu verheerenden Auswirkungen geführt. Bisher wissen die Behörden von einem Kältetoten, tausenden Haushalte ohne Strom und reihenweise blockierten Autos und Zügen sowie umfangreichen Flugausfällen. Um "Sicherheit und Fortbewegung im ganzen Land zu gewährleisten", richtete Premierminister Jean-Marc Ayrault einen Krisenstab zur Bewältigung des Winterchaos ein.

Für die beiden Departements Calvados und Manche gab der amtliche Wetterdienst Meteo France eine Unwetterwarnung auf der Warnstufe Rot heraus ("Vigilance Rouge") heraus.

Nach Temperatursturz und heftigen Schneefällen starb in Saint Brieuc im Nordwesten Frankreichs in der Nacht ein Mann in der Kälte. Rund 60.000 Haushalte waren weiter ohne Strom, die meisten davon in der Bretagne und der Normandie.

"Schiffbrüchige der Straße"

Ebenfalls im Norden bei Calais und im Département Manche wurden mindestens 1300 Autos eingeschneit. Menschen mussten nach Angaben der zuständige Präfektur bis zu 15 Stunden in ihren Fahrzeugen ausharren. Die Behörden riefen dazu auf, den "Schiffbrüchigen der Straße" wo immer möglich Hilfe zukommen zu lassen.

Ein TGV mit rund 400 Passagieren wurde bei Amiens von den Schneemassen blockiert. Das Bahnunternehmen SNCF riet Reisenden offiziell davon ab, mit dem Zug nach Paris zu fahren.

Der Ratschlag hat enorme Tragweite und zeugt von den Schwierigkeiten, mit denen sich der staatliche Schienenverkehrsanbieter angesichts des Wintereinbruchs konfrontiert sieht: Täglich kommen etwa sieben Millionen Menschen per Bahn in die Hauptstadt. Auch die Eurostar-Verbindung durch den Kanaltunnel nach London war von den Behinderungen betroffen. Zudem mussten zahlreiche Flüge auf französischen Flughäfen annulliert werden.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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