Panorama

Mit dem Schrecken davongekommen Schüsse lösen Panik in Cannes aus

Polizisten stürzen sich nach der Tat auf den Attentäter in spe.

Polizisten stürzen sich nach der Tat auf den Attentäter in spe.

(Foto: REUTERS)

In Cannes kehrt keine Ruhe ein: Nach dem spektakulären Juwelendiebstahl sorgt ein 42-Jähriger mit Schüssen aus einer Schreckschusspistole für Panik auf einer Veranstaltung des Filmfestivals. Unter den Flüchtenden ist auch Jurymitglied Christoph Waltz.

Nach Schüssen aus einer Schreckschusspistole ist bei den Filmfestspielen in Cannes am Freitagabend eine Fernsehbühne evakuiert worden. Zahlreiche Gäste flohen von der Bühne am Prachtboulevard Croisette, darunter auch die beiden Festival-Jurymitglieder Christoph Waltz und der Franzose Daniel Auteuil. Ein 42-Jähriger, der die beiden Schüsse abgefeuert habe, sei festgenommen worden, sagte ein Behördenvertreter. Verletzt wurde niemand.

Den Angaben zufolge hatte der Mann auch eine Granaten-Attrappe und ein Klappmesser bei sich. Als von den Sicherheitskräften jemand "Granate" gerufen habe, sei Panik ausgebrochen, schilderte ein AFP-Fotograf. Die Show sei daraufhin unterbrochen worden. Bei seiner Festnahme habe der Mann gerufen: "Ich tue dies im Namen meines Gottes."

Bilder des TV-Senders Canal plus zeigten, wie Polizisten den Mann zu Boden drückten. Nach einer kurzen Unterbrechung wurde die Übertragung des "Grand Journal" mit Waltz und Auteil fortgesetzt. Die beiden waren als Gäste in der Sendung. Der Fernsehsender sendet das "Grand Journal" während der Filmfestspiele regelmäßig aus Cannes.

Spektakulärer Juwelenraub

Der Zwischenfall ereignete sich nur einen Tag, nachdem Juwelendiebe einen spektakulären Coup landeten: Aus einem Hotelzimmer des südfranzösischen Mittelmeerorts wurden in der Nacht zum Freitag Schmuckstücke der Luxusgütermanufaktur Chopard gestohlen. Die Firma widersprach aber Berichten, wonach sie einen Millionenwert hatten. Opfer des Diebstahls war demnach eine Chopard-Angestellte, die in Abwesenheit in ihrem Hotelzimmer bestohlen worden sei. Die Manufaktur ist seit vielen Jahren offizieller Partner des Filmfestes.

Julianne Moore, Lana Del Rey oder Cindy Crawford hatten bereits an den ersten Tagen Schmuck des schweizerischen Traditionsunternehmens getragen. Ob kurzfristig gleichwertiger Ersatz organisiert war, blieb zunächst unklar.

Nach der ersten Ermittlungen der Polizei hatten sich der oder die Täter am frühen Freitagmorgen Zugang zu dem von einer Chopard-Mitarbeiterin angemieteten Hotelzimmer verschafft. Offensichtlich ungestört konnten sie dann den Safe ausbauen und fortschaffen.

Besondere Aufmerksamkeit erweckte der Diebstahl, weil Chopard nicht nur Schmuck für die Stars, sondern auch den Filmpreis "Goldene Palme" stellt. Die mehr als 20.000 Euro teure Trophäe aus 118 Gramm Gold soll sich jedoch nicht im Tresor befunden haben. Sie wird zum Abschluss des Festivals am Wochenende in einer Woche an den Macher des besten Wettbewerbsfilms übergeben.

Quelle: ntv.de, jve/AFP

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