Panorama

Schock in Schweden Schul-Attentäter hatte krudes Nazi-Weltbild

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(Foto: imago/Kamerapress)

Einen Tag nach der Attacke auf eine Schule in Schweden bekommen die Ermittler eine Ahnung davon, was im Kopf des Attentäters vorging. Demnach war er von Horror fasziniert und glorifizierte Hitler.

Der maskierte und mit einem Schwert bewaffnete Attentäter in der schwedischen Stadt Trollhättan hat nach Informationen mehrerer schwedischer Medien offenbar aus rechtsextremen Motiven gehandelt. Mit einem Schwert bewaffnet und maskiert war der 21-Jährige am Donnerstag in eine Schule eingedrungen und hatte einen Lehrer und einen Schüler getötet. Der Täter, der zudem zwei Menschen schwer verletzte, wurde von Polizisten niedergeschossen und erlag seinen Verletzungen. Nach Medienberichten hatte der Täter im Internet Material verbreitet, in dem Adolf Hitler und Nazi-Deutschland glorifiziert wurden.

Augenzeugenberichten zufolge drang der Mann am Morgen in die Kronan-Schule in der Stadt Trollhättan ein, zog von Klasse zu Klasse und griff Schüler und Lehrer an. Ein Lehrer starb noch am Tatort, ein Schüler erlag schwedischen Medienberichten zufolge im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Der Täter selbst erlitt schwere Schussverletzungen, wurde an der Leber notoperiert und starb ebenfalls.

Die Polizei erklärte, der Täter sei identifiziert, es handle sich um einen 21-jährigen, der in der Industriestadt aufgewachsen sei. Augenzeugen berichteten, der Mann habe eine Maske wie der Bösewicht Darth Vader aus "Krieg der Sterne" getragen. Ein Schüler erzählte der schwedischen Nachrichtenagentur TT, er und andere Schüler hätten zunächst an einen Scherz geglaubt: "Als wir ihn sahen, dachten wir, das ist ein Witz. Er trug eine Maske und schwarze Kleidung und einen langen Säbel. Viele Schüler wollten ein Foto mit ihm und seinen Säbel berühren". Doch dann habe der Mann mit seinen Angriffen begonnen und sie seien geflüchtet, während der Täter auf der Suche nach weiteren Opfern durch die Schule zog.

Horror und Nazis

Der 21-Jährige habe über YouTube Material verbreitet, in dem Hitler und Nazi-Deutschland glorifiziert wurden, berichteten schwedische Medien am Abend. Es ging demnach auch um Kritik am Islam und an der Einwanderung. Er war den Medienberichten zufolge von Kriegsfilmen und Romanen von Stephen King fasziniert.

Die Polizei habe Ermittlungen zum möglichen politischen Hintergrund der Tat aufgenommen, berichtete das Magazin "Expo". Der Attentäter habe auf seinem Facebook-Konto kürzlich einen Aufruf der rechtspopulistischen Schweden-Demokraten (SD) für eine Volksabstimmung zur Einwanderung verbreitet. Schweden ist einer der EU-Staaten mit der höchsten Einwanderungsquote. In diesem Jahr rechnet Schweden mit 190.000 Asylanträgen.

Die Kronan-Schule hat rund 400 Schüler im Alter von sechs bis 15 Jahren, darunter viele Kinder von kürzlich angekommenen Flüchtlingen. Sie liegt in einem vernachlässigten Viertel der Industriestadt, schwedische Medien beschreiben sie als "Problem-Schule". Ministerpräsident Stefan Löfven sprach von einem "schwarzen Tag" für das Land.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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