Panorama

Harte Kerle in bunten Trikots Schwerverbrecher tanzen zum Weltrekord

Für den Weltrekord tanzten Häftlinge aus Peru, Venezuela, Ecuador und Kolumbien gemeinsam hinter Gefängnismauern.

Für den Weltrekord tanzten Häftlinge aus Peru, Venezuela, Ecuador und Kolumbien gemeinsam hinter Gefängnismauern.

(Foto: picture alliance / dpa)

In einem Hochsicherheitsgefängnis in Lima gehen die Insassen einer ungewöhnlichen Tätigkeit nach: dem Synchrontanz. Mit einer großangelegten Darbietung schaffen es die schwofenden Häftlinge jetzt sogar ins Guinness-Buch der Rekorde.

Rock- und Merengue-Klänge bringen Abwechslung in den grauen Gefängnis-Alltag.

Rock- und Merengue-Klänge bringen Abwechslung in den grauen Gefängnis-Alltag.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hinter den grauen Mauern des Hochsicherheitsgefängnisses Lurigancho in Lima hat ein ganz besonderes Treiben für gute Stimmung gesorgt: Rund 1200 Insassen der berüchtigten Anstalt brachen nach Angaben der Veranstalter den Weltrekord im Synchrontanzen für Gefängnisinsassen.

Im Innenhof der Anstalt im Osten der peruanischen Hauptstadt übten sich die Häftlinge zu Rock- und Merengue-Klängen im "Full Body", einem in Lateinamerika beliebten Aerobic-Tanz. Positiver Nebeneffekt: Drogenkonsum und Gewalt sind in der Anstalt nach Behördenangaben seit Beginn der Tanzübungen drastisch zurückgegangen.

Seit vier Monaten Tanzunterricht

Unter den 1200 tanzenden Schwerverbrechern waren nach Angaben von Aerobic-Trainer Roger Romero auch viele Häftlinge aus Venezuela, Ecuador und Kolumbien. Mit 1200 Teilnehmern sei der bisherige Rekord einer Haftanstalt auf den Philippinen gebrochen worden, sagte Romero, der den Gefangenen seit vier Monaten Tanzunterricht erteilt.

Die Insassen der 20 Gefängnisbaracken traten in Gruppen zu je sechzig Teilnehmern auf, jede Gruppe mit eigenem Trikot. Hinter den grauen Mauern des Hochsicherheitsgefängnisses bot die bunte Choreografie einen grellen Kontrast zu den grauen Gefängnismauern.

Neben dem neuen Rekord hatte die Übung für die Gefängnisleitung auch einen ganz konkreten Nutzen: In der mit mehr als 9000 Insassen überfüllten Anstalt sind Gewaltakte und der Konsum von Drogen seit Beginn der Tanzübungen nach Angaben der Gefängnisleitung drastisch zurückgegangen. "Es handelt sich um eine echte Therapie", sagte Gefängnisdirektor Tomás Garay. Sein Gefängnis habe als eines der gefährlichsten des Landes gegolten. "Aber das Verhalten der Gefangenen hat sich mit 'Full Body' verändert."

Quelle: ntv.de, AFP

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