Panorama

Ausgebeutete Prostituierte Sex wird zur Straftat

Sex mit Prostituierten kann in England und Wales unter Umständen künftig eine Straftat sein. Wer Dienste von Frauen des horizontalen Gewerbes in Anspruch nimmt, die für einen Zuhälter anschaffen gehen oder von Menschenhändlern als Sexsklavinnen ins Land geholt wurden, soll künftig zur Kasse gebeten werden, wie Innenministerin Jacqui Smith in London ankündigte. Damit soll die Gesetzeslage in England und Wales den Regeln in Schottland angeglichen werden. Käuflicher Sex ist in England zwar erlaubt, Zuhälterei aber verboten.

Nach Angaben der Ministerin hatte die Regierung auch in Erwägung gezogen, käuflichen Sex ganz zu verbieten. Allerdings sei man davon abgekommen, weil es dafür keine Unterstützung in der Öffentlichkeit gebe. Die Regierung wolle aber dem Menschenschmuggel einen Riegel vorschieben. Die betroffenen Frauen würden "regelrecht als Sklaven gehalten", sagte Smith. "Verschleppte Frauen haben keine Wahl, Männer hingegen schon."

Unwissen schützt nicht

Fehlendes Wissen über die Situation der Frauen soll nach den Plänen der Regierung keine Entschuldigung mehr sein. Die erwischten Männer handeln sich einen Eintrag ins Strafregister ein und müssen bis zu 1000 Pfund (knapp 1200 Euro) Strafe zahlen. Wer wissentlich den Dienst ausgebeuteter Frauen in Anspruch nimmt, soll wegen Vergewaltigung angeklagt werden können.

70 Prozent der Prostituierten würden entweder von Zuhältern kontrolliert oder seien als Opfer von Menschenhändlern ins Land gekommen, sagte Innenministerin Smith. Dem widersprach Nikki Adams von der Vereinigung englischer Prostituierter. Der von der Regierung genannte Anteil sei zu hoch, die meisten Frauen böten ihre Dienste freiwillig an.

Quelle: ntv.de

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