Zwei Männer und ihr weihnachtlicher Wettbewerb Sibirisches Armdrücken kostet zwei Ohren
10.01.2014, 16:05 UhrIm Westen Sibiriens treten zum russischen Weihnachtsfest zwei Männer beim Armdrücken gegeneinander an. Laut Polizei sind beide betrunken, mal gewinnt der eine, mal der andere. Ärgerlicherweise ist ihr Einsatz zu hoch, um die Feiertage unbeschadet zu überstehen.
Kemerowo ist eine Region, die eher selten in den Nachrichten ist. Im Westen Sibiriens liegt sie, mitten in Russland. So richtig viel los ist dort nicht. Und da muss man die Feste eben feiern wie sie fallen. Weihnachten zum Beispiel, das in Russland am 7. Januar begangen wird. So richtige Kerle wollen dabei natürlich nicht bloß Lieder singen und Messen feiern. Sie wollen ein wenig Wettkampf.
Das dürften auch die beiden Männer gedacht haben, die an Weihnachten in Kemerowo aufeinander trafen. Wer von den beiden den anderen zum Armdrücken herausforderte, ist nicht bekannt. Ob sie sich kannten, auch nicht. Ob dem Armduell ein Verbalduell vorausging, gibt die kurze Agenturmeldung auch nicht her. Alkohol könnte eine Rolle dabei gespielt haben, zumindest waren beide betrunken, wie die Polizei mitteilte. Klar ist aber: Der Einsatz war hoch. Sehr hoch. Sonst macht das ja auch keinen Spaß. Wer verliert, muss sich selbst und eigenhändig ein Ohr abschneiden, das war der Einsatz.
Doch dann trat eine unerwartete Situation an jenem Tisch in Kemerowo ein, an dem die beiden Männer armdrückten. Erst gewann der eine, dann der andere. "Was machen wir denn jetzt?" mögen sie sich gedacht haben. Und vielleicht war es der Wodka – wenn sie denn tatsächlich Wodka getrunken hatten – der den Sportsgeist auch im tiefsten Sibirien zu einem Leuchtfeuer der Fairness aufflammen ließ. Denn gerecht war die Lösung schon, die ihnen einfiel. Sie sagten nicht: Gut, unentschieden, wir behalten beide beide Ohren. Nein, als harte Kerle haben sie es durchgezogen. Knallhart. Eigenhändig.
"Die Männer haben freiwillig ihre linken Ohren abgeschnitten", wird die Polizei in der Mitteilung zitiert. Eines sei ganz, das andere halb ab gewesen. Insofern gab es dann doch einen Gewinner – zumindest gibt es in Westsibirien jetzt einen Armdrücker, der immerhin ein halbes Ohr statt gar keins hat.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP