Panorama

"Snowpocalypse" Schwerer Schneesturm tobt

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(Foto: REUTERS)

Ein Schneesturm tobt im Nordosten der USA. Die Einwohner der Metropolregion Washington/Baltimore sind aufgerufen, das Haus nicht zu verlassen. Fünf Tage lang soll der Ausnahmezustand andauern. Der Verkehr in der Hauptstadt läuft nur noch unterirdisch.

Das Weiße Haus macht seinem Namen alle Ehre.

Das Weiße Haus macht seinem Namen alle Ehre.

(Foto: REUTERS)

Einer der schwersten Schneestürme seit Jahrzehnten legt die Region um die US-Bundeshauptstadt Washington lahm. Mindestens zwei Menschen kamen bei einem Verkehrsunfall im Bundesstaat Virginia ums Leben. Im benachbarten Bundesstaat Virginia kamen ein Vater und sein Sohn ums Leben, als sie einem steckengebliebenen Autofahrer zur Hilfe eilten. Die beiden Männer wurden von einem Traktor erfasst.

Der Schneesturm erstreckt sich von Indiana bis Pennsylvania. Die Gouverneure von Virginia, Maryland und Delaware riefen den Notstand aus. US-Medien und Blogger sprachen von der "Snowpocalypse" und "Snowmaggedon" - analog zur Apokalypse und dem Armageddon, dem Weltuntergang.

Schneerekord in Sicht

Weit über 100.000 Haushalte sind ohne Strom. In Washington und Baltimore kam der öffentliche Nahverkehr praktisch zum Erliegen. Die Behörden riefen die Menschen auf, zu Hause zu bleiben. Meteorologen sagten weitere Schneefälle voraus - dann könnte der bisherige Rekord vom Januar 1922 gebrochen werden. Damals fielen 71 Zentimeter Neuschnee. "Es können nochmals zehn Inches (25 Zentimeter) fallen", prophezeite eine Meteorologin.

Washington: Der Lafayette Park liegt in tiefem Schnee.

Washington: Der Lafayette Park liegt in tiefem Schnee.

(Foto: AP)

Das große Chaos blieb aus, weil die meisten Menschen am Wochenende nicht zur Arbeit mussten. Zudem hatten die Bewohner in Erwartung des "Monstersturms" bereits am Freitag die Supermärkte gestürmt und sich mit Lebensmitteln, Kerzen und Batterien sowie mit Streusalz eingedeckt. In vielen Geschäften waren die Regale danach so gut wie leergefegt.

Experten: Gefährliche Wetterlage

Die Verkehrsbehörden in Washington warfen schon am Freitagabend das Handtuch. Seitdem verkehrt die Metro nur noch im unterirdischen Verkehrsnetz. Busse rücken erst gar nicht mehr aus. Die Regierung hatte vorsorglich vielen Beamten vier Stunden früher Feierabend gegönnt, damit sie es noch nach Hause schafften. Zahlreiche Schulen blieben geschlossen.

Ganz Virginia versinkt im Schnee.

Ganz Virginia versinkt im Schnee.

(Foto: REUTERS)

Meteorologen sprachen von einer "extrem gefährlichen" Wetterlage. "An einigen Orten gehen innerhalb einer Stunde bis zwei Inches (fünf Zentimeter) Neuschnee nieder." Da die Temperaturen um den Gefrierpunkt schwanken, fällt derzeit sehr nasser und schwerer Schnee. Die Experten warnen, die Schneemassen könnten Bäume und oberirdische Stromleitungen zum Einsturz bringen. Derzeit sind vor allem im Bundesstaat Maryland viele Menschen von Stromausfällen betroffen.

Notstand in Virginia und Delaware

Das Herz der US-Hauptstadt - die Mall und die Parklandschaft zwischen Weißem Haus und dem Potomac-Fluss - wirkten wie eine winterliche Märchenkulisse. Nur ganz vereinzelt wagten sich schwere Vierrad-Autos auf die Straßen. In den Wohngebieten versanken Fußgänger bis zu den Knien im Schnee, vereinzelt waren Skilangläufer unterwegs.

Die benachbarten Bundesstaaten Virginia und Delaware riefen den Notstand aus. Damit können Hilfen wie etwa die Nationalgarde schneller und ohne bürokratische Hürden zum Einsatz kommen. Auf den Flughäfen von Washington und Baltimore wurden praktisch alle Flüge gestrichen. Dabei hatten die Menschen in Weihnachten und Umgebung erst vor kurz vor Weihnachten einen schweren Schneesturm zu überstehen, damals war innerhalb weniger Stunden fast ein halber Meter Neuschnee niedergegangen.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa/AFP

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