Panorama

Grausiges Ritual Spanier quälen Stier zu Tode

Ein Mann namens Sergio Sacristan sticht seine Lanze in die Seite des Stieres.

Ein Mann namens Sergio Sacristan sticht seine Lanze in die Seite des Stieres.

(Foto: REUTERS)

Das Töten von Stieren hat in Spanien Tradition. Besonders grausam ist der "Toro de la Vega". Bei diesem Turnier geht es darum, einen Stier mit Lanzen zu Tode zu quälen. Tierschützer, die gegen diese Tradition protestieren, werden von den Einheimischen als "Abtreibungsbefürworter" beschimpft.

Ungeachtet nationaler und internationaler Proteste ist in der spanischen Ortschaft Tordesillas wieder ein Stier nach einer mittelalterlichen Tradition auf grausame Weise getötet worden. Bei dem alljährlichen Spektakel stechen Menschen zu Fuß oder zu Pferd mit Lanzen solange auf einen Stier ein, bis das Tier qualvoll stirbt. 50 protestierende Tierschützer wurden von der Polizei vertrieben.

Nach Angaben des Gemeinderates des 9000-Seelen-Ortes Tordesillas sahen etwa 40.000 Schaulustige zu, wie der Stier zu Tode gequält wurde. Das Turnier "Toro de la Vega" - zu Deutsch: Stier auf der Wiese - findet alljährlich am ersten Dienstag nach dem Fest der allerheiligsten Jungfrau Maria (8. September) statt. Eine "Barbarei" und eine Gräueltat", die nicht zu einer zivilisierten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts passe, urteilte die spanische Tierschutzpartei Pacma.

Bei dem Turnier wird ein Stier vom Ortsausgang bis zu einer Wiese getrieben. Auf dem Weg dahin darf das Tier nur verletzt werden. Erst auf der Wiese darf das dann geschwächte Tier getötet werden. "Sieger" ist der, der dem Stier den tödlichen Stoß versetzt. Er darf die Hoden des Bullen abschneiden, auf seine Lanze aufspießen und durch den Ort tragen.

An dem Protest in Tordesillas nahmen auch Vertreter der US-Tierschutzorganisation Humane Society International teil. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit Einwohnern des Ortes. Diese beschimpften die Tierschützer als "Terroristen" und "Abtreibungsbefürworter". Die Regierung der autonomen Region Kastilien und León bekräftigte, dass sie das umstrittene Spektakel nicht verbieten werde.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa

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