Panorama

Altenpfleger ermordete elf Senioren "Todesengel" könnte 194 Jahre bekommen

Der Täter sagte aus, er habe das Leiden der Senioren beenden wollen.

Der Täter sagte aus, er habe das Leiden der Senioren beenden wollen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein spanischer Altenpfleger sorgt 2010 als "Todesengel" für Schlagzeilen. Der 45-Jährige bringt nacheinander elf Senioren um - aus Mitleid, wie er dem Gericht sagt. Mittlerweile ist der Mann verurteilt, nun erwartet er seine Strafe.

Ein Altenpfleger ist in Spanien wegen Mordes verurteilt worden. Eine Jury in Girona befand den 45-jährigen Angeklagten einstimmig schuldig, im Altersheim La Caritat in der katalanischen Stadt Olot zwischen August 2009 und Oktober 2010 elf Senioren getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert 194 Jahre Haft für den in der Presse als "Todesengel" bekannten Mann. Über das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

Der Altenpfleger arbeitete seit 2005 in dem Pflegeheim. Er wurde im Oktober 2010 festgenommen, nachdem eine 85-Jährige in einem Krankenhaus verstorben war. Das Opfer hatte Verbrennungen in Mund und Hals erlitten. Er gestand später, sie zum Trinken von Bleiche gezwungen zu haben. Auf dieselbe Weise tötete er noch zwei andere Senioren. Der Mann gestand außerdem, acht weitere Menschen durch die Injektion von Insulin oder durch die Verabreichung eines tödlichen Medikamentencocktails ermordet zu haben.

Angebliche "Gnadenakte"

Der Spanier, der sich jahrelang in psychiatrischer Behandlung befand, sprach von "Gnadenakten" für die schwer erkrankten Menschen. Die Senioren, die teilweise unter Alzheimer litten, hätten ihn "bewundert und geliebt". Keines der Opfer habe ihn allerdings darum gebeten, ihm beim Sterben zu helfen. "Wenn ich mich in diesem Zustand befände, würde ich wollen, dass man mir hilft zu sterben", zitierte die Zeitung "El Mundo" den Pfleger.

Laut der Zeitung "El País" starben in den fünf Jahren, in denen der Pfleger in dem Heim arbeitete, 59 Senioren. 27 von ihnen starben, während der mutmaßliche Mörder Dienst hatte. Der Täter schloss jedoch jegliche weitere Morde aus.

Quelle: ntv.de, AFP

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