Mit dem Presslufthammer ins Grab Totengräber besiegen den Frost
07.02.2012, 07:18 Uhr
Letzte Ruhestätte: Der Schnee macht die Arbeit nicht leichter.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der eisige Atem des Winters lässt den Boden auf Deutschlands Friedhöfen beinhart gefrieren: Die ewige Ruhe beginnt für viele Toten in diesen Tagen deshalb mit Getöse. Um frische Gräber auszuheben, holen die Friedhofsangestellten ihre schwersten Gerätschaften aus dem Schuppen.
Auf den deutschen Friedhöfen können Gräber derzeit nur erschwerten Bedingungen ausgehoben werden. "Im Moment ist der Boden etwa in einer Tiefe von 20 Zentimetern gefroren. Da kommen wir nur mit Bohrhammer und Kompressor durch", sagte der Betriebsleiter der Freiburger Friedhöfe, Bernhard Keller. Das Ausheben der Gräber dauere etwas länger. "Aber Verzögerungen bei den Beerdigungen gibt es dadurch nicht."
Problematisch wird es nach Einschätzung Kellers erst dann, wenn der Boden mehr als 40 Zentimeter tief gefroren sei. "Das ist im Moment aber nicht absehbar", sagte Keller. Er könne sich nicht erinnern, dass dies in den vergangenen Jahren vorgekommen sei. "Und wir hatten wesentlich härtere Winter."
Nach Einschätzung von Michael Albrecht vom deutschen Friedhofsverwalterverband musste bislang in Deutschland noch keine Beerdigung wegen gefrorenen Bodens verschoben werden. Die Friedhöfe hätten alle die nötige Ausstattung, hieß es.
"In Berlin gibt es außerdem noch ein ganz anderes Verfahren: Da wird auf den neuen Gräbern Feuer gemacht, eine Haube über die Glut gestülpt und gewartet, bis der darunter liegende Boden schmilzt", erklärte Albrecht.
Quelle: ntv.de, dpa