14 Männer in Haft US-Behörden sprengen Ring für Posing-Fotos
19.03.2014, 09:55 Uhr
Zu den Nutzern gehörten Personen aus der ganzen Welt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nutzer in der ganzen Welt sahen sich an, was die Betreiber einer US-Webseite auf perfide Art beschafften: Sie überredeten Kinder im Internet dazu, Nacktaufnahmen zu schicken. US-Behörden machen dem Treiben nun ein Ende und nehmen die Drahtzieher fest.
US-Ermittlern ist ein Schlag gegen einen weltweit agierenden Vertriebsring für Nacktaufnahmen von Kindern geglückt. In einer gemeinsamen Aktion mehrerer Behörden wurden 14 Männer festgenommen, die eine Internetseite mit mehr als 27.000 Mitgliedern in aller Welt betrieben hatten. Die Ermittlungen dauerten bereits einige Zeit an.
Bei dem Drahtzieher des Rings handelt es sich um einen 27-Jährigen aus dem US-Staat Louisiana. Er wurde bereits im vergangenen Jahr festgenommen und muss mit einer Haftstrafe von 20 Jahren rechnen.
Der Mann gestand, in sozialen Netzwerken falsche Profile von Frauen oder Mädchen angelegt zu haben. Mit Hilfe dieser Profile beutete er Kinder sexuell aus, so die Ermittler. Er überredete sie dazu, Nacktbilder von sich anzufertigen und ihm zu schicken. Allerdings fanden sich auf der Seite auch Bilder sehr kleiner Kinder. Wie sie in die Hände der Beschuldigten geraten sind, ist noch ungeklärt.
Hunderte Videos abrufbar
Auf der Internetseite, die laut den Ermittlern nur über eine spezielle Software zugänglich war, konnten mehr als 2000 Videos unbekleideter Minderjähriger abgerufen werden. Rund 250 Opfer aus mehreren Ländern konnten demnach identifiziert werden. 228 der Opfer stammten aus den Vereinigten Staaten, die anderen aus Großbritannien, Kanada, Neuseeland, Australien und Belgien. Die jüngsten seien drei Jahre alt oder jünger gewesen. Bei acht der Opfer habe es sich um Mädchen gehandelt, bei den allermeisten aber um Jungen.
Gegen 150 Nutzer der Seite in den USA und 150 weitere im Ausland liefen Ermittlungen. Es sind weitere Festnahmen zu erwarten. Die Ermittlungen hatte das Ministerium zusammen mit der Zoll- und Einwanderungsbehörde (ICE), der Staatsanwaltschaft Louisiana und der Ermittlern der Postbehörde USPIS durchgeführt.
Niemals zuvor in der Geschichte seiner Behörde seien so viele Opfer im Zuge einer einzigen Ermittlung identifiziert worden, sagte der stellvertretende ICE-Direktor Daniel Ragsdale. "Unsere Behörde beobachtet einen zunehmende Entwicklung, in der Kinder im Internet von Erwachsenen überredet, ausgetrickst oder gezwungen werden, sexuell eindeutige (Bilder) von sich zu machen."
Quelle: ntv.de, jog/dpa