Sintflutartiger Regen und heftiger Wind fegen über Thüringen. Straßen stehen unter Wasser, Keller laufen voll. Auch das Dach eines Erfurter Supermarktes hält dem Unwetter nicht stand und kracht zusammen.

Heftige Niederschläge haben in Thüringen Straßen überflutet und schwere Schäden an einem Einkaufszentrum angerichtet. Allein in Erfurt musste die Feuerwehr seit Freitagabend mehr als 140 Mal ausrücken. In den meisten Fällen waren mit Wasser vollgelaufene Keller der Grund. Viele Züge fuhren am Samstag verspätet oder gar nicht.

Zwischen 20.00 Uhr und 2.00 Uhr habe die Wetterstation Freienbessingen im thüringischen Kyffhäuserkreis den Spitzenwert von 46,7 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen. In Erfurt waren es rund 43, in Martinroda fast 42 Liter.

Von den starken Niederschlägen waren neben Erfurt vor allem die Landkreise Nordhausen, Saalfeld-Rudolstadt, Kyffhäuser und Ilm betroffen. Vielerorts kam zum Regen auch Hagel. Das Lagezentrum des Innenministeriums berichtete von vielen vollgelaufenen Kellern und einigen Behinderungen auf Bundesstraßen. So standen bei Rudolstadt die Bundesstraßen 85 und 88 teilweise unter Wasser.

Regen und Hagel ließen das Glasdach eines Erfurter Supermarktes einstürzen. Unter dem Dach sah es ziemlich chaotisch aus, weil auch die Fassade beschädigt wurde. Nach Angaben der Polizei waren zu dem Zeitpunkt noch Besucher in dem Markt. Verletzt wurde jedoch niemand.

Auf der Bahnstrecke zwischen Heiligenstadt und Leinefelde bereitete ein Blitzeinschlag in zwei Bahnübergänge Probleme, wie eine Sprecherin sagte. Züge dürfen vorerst nur Schrittempo fahren. Auch Fernzüge, die wegen einer Sperrung des Erfurter Hauptbahnhofes umgeleitet werden, verspäten sich deshalb. Eine andere Regionalstrecke musste gesperrt werden, weil eine Böschung abgerutscht war.