Panorama

Baden-Württemberg unter WasserUnwetter sorgen für Chaos

04.07.2010, 13:33 Uhr

So haben sich die Menschen in Baden-Württemberg die heiß ersehnte Abkühlung nicht vorgestellt: Bei heftigen Wolkenbrüchen werden Keller und Straßen von den Wassermassen überflutet, die Feuerwehr muss immer wieder ausrücken. In Köln schlägt ein heftiges Gewitter Fußball-Fans in die Flucht. Entspannter sieht die Lage im Norden aus.

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Die Feuerwehr musste auch ungewohnte Aufgaben übernehmen. Hier wird die überschwemmte Sporthalle in Zepfenhan im Kreis Rottweil mit Hilfe von Schiebern und einem Wassersauger getrocknet. (Foto: dpa)

Nach der Hitzewelle der

vergangenen Tage ist ein heftiges Unwetter über Baden-Württemberg

hereingebrochen. Wolkenbrüche im Großraum Stuttgart sorgten für zahlreiche mit Wasser

vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und kleinere Erdrutsche. Einem Polizeisprecher

zufolge ist die Schadenshöhe noch nicht absehbar.

In Gerlingen im Kreis Ludwigsburg

fiel der Strom nach einem Blitzeinschlag in ein Wohnhaus aus. Am Autobahnkreuz Leonberg

erlag zeitweise der Verkehr. Auf der Überleitung von der A 8 auf die A 81 war die

Fahrbahn mit Schlamm bedeckt. Die Feuerwehr war landesweit in Zusammenarbeit mit

dem Technischen Hilfswerk im Dauereinsatz.

Kölner Dom vom Blitz getroffen

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Land unter auch in Wachtberg bei Bonn. (Foto: dpa)

In Nordhrein-Westfalen haben heftige Gewitter für Chaos gesorgt. Betroffen waren vor allem das Rheinland und das Ruhrgebiet. Bäume kippten um, Dächer wurden abgedeckt, Fahrbahnen überschwemmt. Allein die Polizei in Recklinghausen registrierte mehr als 100 wetterbedingte Einsätze. Ein Dachstuhl und eine Scheune gerieten durch Blitzeinschläge in Brand.

In Köln war der Dom zweimal vom Blitz getroffen worden. Beim WM-Knaller zwischen Deutschland und Argentinien mussten Zuschauer des Public Viewing den Platz vor der Kölner Lanxess-Arena räumen und in die Katakomben der Halle flüchten.

Für Hamburg und Schleswig-Holstein

bedeutete die von Südwesten heraufziehende Gewitterfront hauptsächlich Erfrischung. Dabei fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes

an der Westküste in Dithmarschen und Nordfriesland örtlich etwas mehr als

zehn Liter Regen je Quadratmeter. Den stärksten Guss bekam die Hochseeinsel Helgoland

mit 14 Litern ab. Zuvor hatte der Norden bei rekordverdächtigen Hitzewerten

geschwitzt. Hamburg und Itzehoe meldeten 35 Grad, in St. Peter-Ording waren es 33

und auf Sylt 31 Grad.

Quelle: dpa