Mit 53-Jährigem durchgebrannt Vermisste 13-Jährige war in Polen
26.08.2013, 18:37 Uhr
In der Wohnung der Mutter hängt das Namensschild ihrer verschwundenen Tochter an deren Zimmertür.
(Foto: dpa)
Monate fehlt von einem jungen Mädchen aus Freiburg jede Spur. Wahrscheinlich ist Maria-Brigitte mit einer Internet-Bekanntschaft abgehauen - einem 53 Jahre alten Mann. Die Spur der beiden führt nun nach Polen. Dort entdecken Ermittler Auto und Hund ihres Begleiters.
Die seit Mai vermisste 13-Jährige aus dem südbadischen Freiburg ist offenbar mit ihrem 40 Jahre älteren Begleiter nach Polen gefahren. Anwohner sahen Maria-Brigitte H. und Bernhard Haase im Raum Gorlice, wie die Polizei in Freiburg mitteilte. Außerdem wurden Auto und Hund des 53-Jährigen gefunden.
Zeugen sahen Haase und Maria-Brigitte demnach beim Einkaufen in Lebensmittelgeschäften. Sie hätten Wanderrucksäcke, Zelt und Isomatten dabei gehabt. Anwohner hätten zudem beobachtet, wie die beiden im Auto des Mannes übernachteten.
Begleiter ist die Internet-Liebe
Maria-Brigitte war am 4. Mai vermisst gemeldet worden. Die Polizei vermutet, dass sie mit Haase, der aus Blomberg in Nordrhein-Westfalen stammt, durchgebrannt ist. Vermutlich ging das Mädchen freiwillig mit dem Mann mit. Dennoch wurde gegen ihn ein Haftbefehl wegen des Verdachts der Kindesentziehung und des sexuellen Missbrauchs erlassen.
Kennengelernt hatten sich der Teenager und der 53-Jährige im Internet. Nach Maria-Brigittes Verschwinden knackten Ermittler laut einem Bericht des Senders SWR die Facebook-Konten der beiden und lasen ihre Nachrichten. "Die ersten Auswertungen haben ergeben, dass es unter Umständen tatsächlich eine Art Liebesbeziehung darstellt", sagte eine Polizeisprecherin. "Die Diskrepanz ist natürlich nichtsdestotrotz, dass es sich um ein 13-jähriges Mädchen handelt."
Nach dem Mädchen wurde auch im Internet gesucht. Die Appelle von Polizei und Mutter, das Kind möge sich melden und zurückkommen, blieben jedoch erfolglos.
Hund am Gartenhäuschen zurückgelassen
Am 13. Juli stellten polnische Ermittler schließlich das Auto des 53-Jährigen in Gorlice sicher. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich die beiden Gesuchten wahrscheinlich schon mehrere Wochen in Polen aufgehalten. An dem Fahrzeug waren Kennzeichen angebracht, die im Mai in Sachsen als gestohlen gemeldet worden waren.
Auch der weiße Schäferhund des Mannes wurde in der Gegend entdeckt. Er sei an einem Gartenhäuschen festgebunden gewesen. Dorfbewohner hätten ihn in Obhut genommen. Laut den Ermittlern hatte das Tier eine Tätowierung im Ohr. Eine Überprüfung bestätigte, dass es sich um den Hund des Gesuchten handelt.
Der internationale Haftbefehl gegen Haase habe weiter Bestand, teilte die Polizei nun mit. In Polen sei eine entsprechende Rundfunkfahnung veranlasst worden. Auch die an Polen grenzenden Länder würden in die Ermittlungen eingebunden.
Quelle: ntv.de, hah