Panorama

Botswana-Trip hat Nachspiel Beamter verliert nach Elefantenjagd Posten

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(Foto: Facebook-Seite von Bodo Ramelow)

Der Fall sorgt bundesweit für Schlagzeilen: Ein Thüringer Beamter des Umweltministeriums geht in Afrika auf Elefantenjagd und prahlt anschließend damit. Daheim ist er unter anderem für den Artenschutz zuständig. Nun zieht das Ministerium die Reißleine.

Der wegen einer Elefantenjagd in Botswana massiv in die Kritik geratene Abteilungsleiter im Thüringer Umweltministerium ist seines Postens enthoben. Ihm sei mit sofortiger Wirkung eine Aufgabe außerhalb des Ministeriums zugeteilt worden, wie CDU-Umweltminister Jürgen Reinholz mitteilte. Laut MDR Thüringen erhält der Beamte Aufgaben in der Landesanstalt für Landwirtschaft.

Der Thüringer Umweltminister Jürgen Reinholz hat den umstrittenen Abteilungsleiter seines Postens enthoben.

Der Thüringer Umweltminister Jürgen Reinholz hat den umstrittenen Abteilungsleiter seines Postens enthoben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Fall hatte zuvor bundesweit für Aufregung gesorgt. Selbst im  Ausland wurde über den Fall berichtet. Das Ministerium begründete die Versetzung mit dem großen öffentlichen Interesse an den privaten Jagdaktivitäten. Zu dem Fall selbst äußerte sich das Ressort nicht. Der CDU-Politiker war im Ministerium nach Oppositionsangaben unter anderem für den Artenschutz verantwortlich.

Linke-Fraktionschef Bodo Ramelow bezeichnete die Entscheidung als "nicht befriedigend, aber wenigstens ist der Mann erst einmal nicht mehr im Ministerium tätig".

Der Mann hatte Ende vergangenen Jahres an einer Großwildjagd in Botswana teilgenommen und einen Elefanten erlegt. Im Ministerium hat er im Anschluss eine Mail mit entsprechenden Fotos versandt. Auf ihnen posierte er neben dem toten Dickhäuter. Allerdings hatte die Mail auch Landtagsabgeordnete von Grünen und Linke erreicht.

Neben Dutzenden empörten Kommentaren im Internet, erhielten auch mehrere Ministerien E-Mails, die teils Drohungen gegen den Beamten und andere Mitarbeiter enthielten. Das Umweltressort sprach von mindestens 500 Nachrichten. "Es gab auch unzählige Telefonanrufe", fügte der Sprecher hinzu.

Botswana hat mit Beginn des laufenden Jahres die Elefantenjagd als touristische Attraktion verboten. Erst 2012 hatte der spanische König Juan Carlos für heftige Proteste gesorgt: Auch er war zur Elefantenjagd in dem afrikanischen Land.

Quelle: ntv.de, jwu

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