Ehepaar permanent vor PC Virtuelles Baby lebt - echtes tot
28.05.2010, 13:59 Uhr
Blick in ein südkoreanisches Internet-Café.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Weil sie ihr Baby verhungern ließen, während sie in Internet-Cafés ein virtuelles Kind großzogen, sind ein 41-jähriger Mann und seine 25-jährige Frau in Südkorea zu Haftstrafen verurteilt worden. Ein Bezirksgericht in Suweon südlich der Hauptstadt Seoul verurteilte den 41-jährigen Vater zu zwei Jahren Gefängnis, die Haftstrafe für seine schwangere Frau wurde vorerst augesetzt.
Nach Überzeugung der Richter vernachlässigte das Paar die kleine Tochter, obwohl sie als Frühgeburt besonders viel Pflege brauchte, um stundenlang in Internet-Cafés "Familie" zu spielen. Schrie das Mädchen, wurde es sogar geschlagen. Im März starb das Baby, die Eltern wurden festgenommen.
Der Fall hatte im ganzen Land einen Schock ausgelöst. Nachdem schon vorher mindestens zwei Männer nach tagelangem, weitgehend pausenlosem Spiel am Computer gestorben waren, verschärfte die Regierung im April die Regelungen - unter anderem müssen sich Computerspiele ab September automatisch abschalten, wenn eine bestimmte Spieldauer überschritten wird. Zwei Millionen Menschen in Südkorea sind nach offiziellen Angaben computersüchtig.
Quelle: ntv.de, AFP