Swiebodzin hofft auf Pilger Weltgrößter Christus steht
21.11.2010, 19:00 Uhr
Nach fünfjähriger Bauzeit ist die Christusstatue nun in seiner ganzen Pracht zu bewundern.
(Foto: dapd)
Die polnische Kleinstadt Swiebodzin hat den größten Christus der Welt: Mit einer Höhe von 36 Metern überragt das Standbild seine Vorbilder in Brasilien und Bolivien. Über den ästhetischen Wert bricht eine heftige Debatte aus. Das Denkmal sei so hässlich wie die meisten polnischen Papstfiguren, heißt es.
Die weltweit größte Christusstatue ist im westpolnischen Swiebodzin (Schwiebus) eingeweiht worden. Das Denkmal sei ein "sichtbares Zeichen des Glaubens", sagte Bischof von Zielona Gora und Gorzow, Stefan Regmunt, während der Zeremonie mit mehr als zehntausend Teilnehmern am Fuße der Skulptur.
An der Feldmesse nahm auch der Initiator des Bauwerkes, der emeritierte Gemeindepfarrer Sylwester Zawadzki teil. Vor dem Gottesdienst hatte er mit Einwohnern und Pilgern den Rosenkranz gebetet, bevor die Prozession zur Statue ging. Am Sonntag feierte die katholische Kirche den Christus als Weltherrscher.
Die Statue war vor zwei Wochen nach fünfjähriger Bauzeit fertiggestellt worden. Zusammen mit der vergoldeten Krone erreicht sie eine Höhe von 36 Metern. Die Figur steht auf einem 16 Meter hohen Hügel und wiegt 440 Tonnen.
Kleinstadt wünscht sich viele Pilger
Die westpolnische Kleinstadt hat damit die brasilianische Millionenmetropole Rio de Janeiro übertroffen. Die dort vor 80 Jahren errichtete Jesusfigur, "Cristo Redentor", ist 30 Meter hoch und steht auf einem 8 Meter hohen Sockel.
Bei der Einweihung der Statue.
(Foto: dapd)
Die Stadtbehörden rechnen nun mit wachsenden Pilgerzahlen und mit einem Aufschwung für den Ort. "Ich weiß, dass viele Touristen aus Deutschland eine Reise nach Swiebodzin planen", sagte Bürgermeister Dariusz Bekisz der Zeitung "Metro". Sein Vorbild sei Ägypten, wo tausende Laden- und Hotelbesitzer von Pyramiden lebten. Swiebodzin liegt rund 70 Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt.
Über den ästhetischen Wert des Bauwerks brach inzwischen eine heftige Debatte in Polen aus. Das Denkmal sei so hässlich wie die meisten polnischen Papstfiguren, sagte der katholische Publizist Adam Szostkiewicz. Es sei ein Ausdruck des "kirchlichen Triumphalismus". Die Christusstatue sei keine Kunstattraktion, sondern habe eine seelsorgerische Mission zu erfüllen, meinte dagegen Bischof Regmunt.
Quelle: ntv.de, dpa