Panorama

Parlament streicht Zuwendungen Weniger Geld für belgische Königsfamilie

König Albert II und Königin Paola von Belgien.

König Albert II und Königin Paola von Belgien.

(Foto: dpa)

Am Hungertuch werden sie nun wirklich nicht nagen müssen, dennoch erleiden die belgischen Royals empfindliche Geldeinbußen – das Parlament streicht der Königsfamilie die Zuwendungen zusammen. Obendrein sollen sie nun auch Steuern zahlen. Nur König Albert darf sich freuen.  

Revolution in Belgien: Erstmals seit der Unabhängigkeitserklärung des Landes vor 173 Jahren muss die Königsfamilie künftig Steuern zahlen. Gemäß der parteiübergreifend vom Parlament verabschiedeten Reform müssen Königin Fabiola und Kronprinz Philippe sowie Prinzessin Astrid und Prinz Laurent zudem empfindliche Kürzungen ihrer jährlichen Zuwendungen hinnehmen. Allein König Albert II. bleibt von alledem verschont.

Erbprinz Philippe erhielt bislang noch abgabenfreie Zuwendungen in Höhe von 923.000 Euro, die praktisch keinerlei Kontrolle unterlagen. Künftig wird der 53-Jährige nur noch 180.000 Euro brutto bekommen, auf die obendrein derselbe Steuersatz wie bei allen anderen Staatsbürgern erhoben wird. Außerdem erhält er eine steuerfreie Ergänzungszahlung für seine Repräsentations- und Personalkosten, über die der Rechnungshof wachen soll.

Alberts Kinder Astrid und Laurent, deren bisherige Zuwendungen sich auf gut 300.000 Euro beliefen, müssen den Gürtel ebenfalls enger schnallen: Beide bekommen in Zukunft nur noch 90.000 Euro im Jahr und sind ebenfalls voll abgabenpflichtig. Und selbst das ist nur eine Übergangsregelung - die nächste Generation erhält nämlich, mit Ausnahme des jeweiligen Thronfolgers, keinen müden Cent mehr aus der Staatskasse.

Immer noch mehr als der Durchschnitt

Für die spanischstämmige Fabiola, Witwe des 1993 verstorbenen Königs Baudouin, ist die Neuregelung der zweite Schlag ins Kontor binnen kurzer Zeit. Erst Anfang des Jahres waren ihre Zuwendungen von 1,4 Millionen auf 923.000 Euro zusammengestrichen worden. Künftig aber bekommen Königswitwen während der ersten zehn Jahre nach dem Tod des Souveräns nur noch zwei Drittel von dessen Bezügen - und danach die Hälfte. Im Falle Fabiolas wären das dann letztlich 461.000 Euro zuzüglich einer Aufwandsentschädigung von 90.000 Euro.

Trösten kann sich die Königsfamilie immerhin mit der Statistik: Allen Kürzungen zum Trotz wird der adeligen Sippe auch künftig noch ein Vielfaches des durchschnittlichen Jahresverdiensts ihrer Untertanen zur Verfügung stehen.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen