Zusammenspiel von Wasser und Frost Winter lässt Stalagmiten wuchern
08.02.2012, 09:51 Uhr
In der Warstein-Höhle lassen sich auch jetzt spannende Entdeckungen machen.
(Foto: dpa)
100 Jahre dauert es, bis in einer Tropfsteinhöhle ein Stalagmit einen Zentimeter gewachsen ist. Die frostige Witterung schafft das in Rekordzeit, allerdings sind die Eisstalagmiten auch vergänglich. Steigen die Temperaturen, ist es auch mit der Tropfeispracht vorbei.
Der tiefe Dauerfrost hat in einer Tropfsteinhöhle im sauerländischen Warstein ein eindrucksvolles Naturschauspiel geschaffen. Wo sich an den Höhlenöffnungen die bis zu minus 20 Grad kalte Außenluft mit der 8 Grad warmen Höhlenluft trifft, wachsen Hunderte Stalagmiten aus Eis aus dem Boden.
"Eigentlich dauert es 100 Jahre, bis ein normaler Stalagmit einen Zentimeter gewachsen ist, die Eisgebilde wachsen bis zu zehn Zentimeter pro Tag", sagte Höhlenführer Stefan Enste. Dafür ist die Besonderheit aber auch vergänglich: Sobald es wieder wärmer werde, seien die Turbo-Stalagmiten so schnell wieder weg, wie sie gewachsen sind.
Enste führt das Phänomen auf ein Zusammentreffen verschiedener Faktoren zurück. "Im Januar hat es sehr viel geregnet. Da tropfte es hier überall in der Höhle viel." Diese Feuchtigkeit sitze immer noch im Boden und die relativ warme Luft im Höhleninnern lasse es weiter tropfen. Am Boden vor dem Ein- und Ausgang der Höhle lässt die kalte Außenluft die von der Höhlendecke fallenden Tropfen gefrieren.
Quelle: ntv.de, dpa