Bereits 13 Tiere getötet Wolfsjagd in Schweden eröffnet
16.01.2011, 17:03 UhrBereits im zweiten Jahr in Folge ist in Schweden eine bestimmte Anzahl von Wölfen für den Abschuss freigegeben. 13 der 20 Tiere werden bereits an den ersten beiden Tagen erlegt. Tierschützer und die EU protestieren, Anwohner fordern eine höhere Abschussquote.
Schwedische Jäger haben zum Auftakt der umstrittenen Wolfsjagd 13 der insgesamt 20 zum Abschuss freigegebenen Tiere getötet. Im Bezirk Dalarna störten Tierschützer das Aufspüren von Wolfsrudeln durch das Zünden von Feuerwerkskörpern. Die Polizei erklärte, sie nehme die Sabotageakte sehr ernst. Mehrere Jäger hatten zuvor Morddrohungen erhalten.
Landesweit hatten sich 6800 Schweden für die Jagd auf 20 der insgesamt 220 dort lebenden Wölfe angemeldet. Neben Tier- und Umweltschützern protestiert auch die EU-Kommission in Brüssel gegen die Entscheidung des staatlichen Naturschutzamtes, im zweiten Jahr in Folge grünes Licht für die Wolfsjagd zu geben.
Vorher waren die fast ausgerotteten Raubtiere in Schweden 45 Jahre lang geschützt. Ihr Bestand hat sich seit den 80er Jahren wieder langsam vermehrt. Im vergangenen Jahr töteten die Jäger innerhalb von wenigen Tagen 28 statt der 27 freigegebenen Tiere.
Anwohner fordern höhere Quoten
Jäger und Anwohner der betroffenen Regionen verlangen noch deutlich höhere Quoten. Sie argumentieren, dass Wölfe zunehmend Schafe, Kühe, Elche und Jagdhunde reißen. Nach amtlichen Schätzungen werden jährlich etwa 25 Wölfe von Wilderern erlegt.
Natur- und Umweltschützer in Schweden halten den seit den 80er Jahren langsam wieder angewachsenen Wolfsstamm für noch nicht ausreichend gesichert, um Jagdquoten wie in diesem und im letzten Jahr zu rechtfertigen. Die Jagdsaison dauert bis zum 15. Februar.
Quelle: ntv.de, dpa