Blutiger Racheakt vor Prozesstermin Zwei Tote bei Angriff in Frankfurter Gericht
24.01.2014, 09:55 UhrBei einem Angriff in einem Gerichtsgebäude in Frankfurt am Main werden zwei Männer getötet. Der mutmaßliche Täter wird nach der Tat festgenommen. Er kennt seine beiden Opfer, auf die er sowohl mit einem Messer als auch mit einer Pistole losgeht.
Vor einem gemeinsamen Prozesstermin hat ein 47-Jähriger am Amtsgericht Frankfurt zwei Männer getötet. Ein Opfer starb auf den Stufen des Gerichtsgebäudes, das andere kurz danach im Krankenhaus. Der mutmaßliche Täter wurde wenig später in der Nähe des Gerichts festgenommen. Die Opfer sind 50 und 45 Jahre alt. Von der Tat bekamen nur wenige Menschen etwas mit. Die Schüsse fielen in einem kleinen Durchgang zwischen den Gerichtsgebäuden. Passanten wurden nicht verletzt.
Die drei Männer trafen gegen 8.45 Uhr am Eingang des Gerichtsgebäudes E aufeinander - sie hatten einen gemeinsamen Prozesstermin. Nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft ging es dabei um eine tödliche Messerattacke auf einen Autohändler im Jahr 2007 im Hochtaunuskreis.
Der Angreifer stieß als letztes zu der Gruppe und eröffnete sofort das Feuer. Er schoss zuerst den einen Mann nieder - noch am Mittag lag seine Leiche mit einem weißen Tuch bedeckt auf den Stufen des Gerichts.
Der andere Mann floh ins Gebäude. Der Täter rannte hinterher, streckte ihn mit einem Schuss nieder und stach dann auf ihn ein. "Das Ganze dauerte nur wenige Sekunden", berichteten die Ermittler. Danach floh der 47-Jährige aus dem Gerichtskomplex, er ließ die Waffe fallen und rannte Richtung Konstablerwache, ein stark frequentierter Platz in der Innenstadt. Dort wurde er kurz nach der Tat festgenommen.
Polizei vermutet Racheakt
Erste Ermittlungen ergaben, dass es sich bei der Bluttat um einen Racheakt gehandelt haben könnte. Der mutmaßliche Täter soll der Bruder eines Mannes sein, den die beiden Opfer vor sieben Jahren getötet haben. Der heute 47-Jährige selbst sei bei dem Angriff 2007 verletzt worden, teilte die Polizei mit.
Im Jahr 2008 waren die beiden Männer vom Totschlagsvorwurf freigesprochen worden - es war nicht auszuschließen, dass sie in Notwehr gehandelt hatten. Die Staatsanwaltschaft legte danach Revision ein. Seit Mittwoch wurde erneut verhandelt, nun wegen versuchten Totschlags.
Quelle: ntv.de, fma/dpa