Panorama

Kunstaktion öffentlichPulheim gräbt nach Gold

29.10.2009, 13:28 Uhr

Der Berliner Künstler Michael Sailstorfer hat auf einem Brach-Grundstück als Teil einer Kunstaktion Goldbarren im Wert von 10.000 Euro vergraben. Alle dürfen suchen.

goldbarren
So viel Gold ist zwar nicht vergraben, aber lohnen dürfte sich eine Reise nach Pulheim trotzdem. (Foto: picture-alliance/ dpa)

Echtes Gold lockt: Goldbarren im Wert von 10.000 Euro hat der Berliner Künstler Michael Sailstorfer in der rheinischen Stadt Pulheim vergraben. Die insgesamt 28 Barren in Stückelung zu zehn und 20 Gramm schlummern seit dem Sommer auf einem städtischen Brach-Grundstück, auf dem der 1979 geborene Künstler für seine Aktion "Pulheim gräbt" zusätzlich gelben Senf ausgesät hat. Ab sofort sei das zeitlich unbefristete Projekt "der Öffentlichkeit überantwortet", hieß in der Kleinstadt nahe Köln.

"Der Künstler wirft den Stein ins Wasser, was passiert, ist nicht mehr in unserer Gewalt", sagte die Leiterin der Pulheimer Kulturabteilung, Angelika Schallenberg. Die Arbeiten Sailstorfers, der an der Kunstakademie in München bei Olaf Metzel studiert hat und mehrfach im In- und Ausland auf Ausstellungen zu sehen war, "erzählen in absurd-poetischen Bildern von bewegten Körpern, von der Mobilität der Menschen und der Dinge", interpretiert die rheinische Kommune. Der Künstler selbst meint zu seiner Edelmetall-Aktion: "Es ist immer besser, wenn eine Skulptur nicht ausdrücklich nach Kunst aussieht!"

In der internationalen Kunstszene ein fester Begriff

Die künstlerische Goldsuche auf dem "nicht zu großen" städtischen Grundstück in annähernder Dreieckform ist Teil der vom Land NRW geförderten Pulheimer Reihe "Stadtbild.Intervention". An ihr hatten in den vergangenen zehn Jahren bereits namhafte Künstler wie Maik und Dirk Löbbert, Lutz Fritsch, Leni Hoffmann oder Andrea Knobloch teilgenommen.

Um einen möglichen Massenandrang von Goldsuchern in der Kleinstadt zu regeln oder gar Streit ums Gold zu schlichten, sei die Polizei "bislang noch nicht" aktiviert. Schallenberg: "Wir hoffen, dass es soweit nicht kommt." Mit einer hochkarätigen Kunstreihe in der ehemaligen Synagoge im Ortsteil Stommeln ist die Stadt Pulheim zusätzlich seit Jahren in der internationalen Kunstszene ein fester Begriff.

Quelle: dpa