300 Verletzte bei Taliban-Attentat 28 Menschen bei Anschlag in Kabul getötet
19.04.2016, 11:49 Uhr
Ein bei dem Attentat verletzter Mann wird ins Krankenhaus gebracht.
(Foto: REUTERS)
Afghanistans Hauptstadt wird von einer schweren Explosion erschüttert. Viele Menschen werden getötet und mehrere hundert verletzt, als sich ein Attentäter nahe der Geheimdienstzentrale in die Luft sprengt. Es könnte der Auftakt eines blutigen Frühlings werden.
Bei einem Anschlag im Zentrum der afghanischen Hauptstadt Kabul sind nach Regierungsangaben 28 Menschen getötet und 300 verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, war ein Lastwagen auf einem Parkplatz direkt neben einem Regierungsgebäude zur Explosion gebracht worden. Bei dem Gebäude soll es sich um den Sitz des Geheimdienstes NDS gehandelt haben. Die Opfer seien aber überwiegend Zivilisten, teilte die Polizei mit. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums gab die Zahl der Verletzten mit 327 an.
Es gebe "viele" Opfer, sagte auch Präsident Aschraf Ghani. Da die Bombe in einem belebten Viertel Kabuls in die Luft ging, rechnete die Regierung von Beginn an mit vielen Toten und Verletzten.
Das Zentrum Kabuls war am Morgen von einer heftigen Explosion erschüttert worden. Nach Angaben des Innenministeriums sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit seinem mit Sprengstoff gefüllten Wagen in der Nähe der afghanischen Geheimdienst-Zentrale in die Luft. Ein oder zwei weitere Attentäter leisteten offenbar noch Widerstand, sagte der Sprecher. In der Nähe der Geheimdienst-Zentrale war heftiges Gewehrfeuer zu hören.
Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag, wie ihr Sprecher Zabihullah Mudschahed bei Twitter mitteilte. Vor einer Woche hatte die Miliz den Beginn ihrer diesjährigen Frühjahrsoffensive verkündet. Die Sicherheitslage in der Hauptstadt und weiten Teilen des Landes am Hindukusch hat sich in den vergangenen Monaten weiter verschlechtert.
Quelle: ntv.de, shu/dpa/AFP/rts