Bundeskabinett verabschiedet Fonds 40 Millionen Euro für Heimkinder
13.06.2012, 10:53 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Etliche Kinder in DDR-Heimen litten unter Gewalt und Zwangsmaßnahmen. Die Bundesregierung will nun ein Stück Wiedergutmachung leisten und richtet einen Fonds für die Opfer der Einrichtungen ein.
Das Bundeskabinett hat die Vereinbarung mit den ostdeutschen Ländern über einen gemeinsamen Fonds zur Unterstützung von DDR-Heimkindern verabschiedet. Der Fonds soll zum 1. Juli mit 40 Millionen Euro eingerichtet werden, die je zur Hälfte von Bund und Ost-Ländern getragen werden. Aus dem Topf sollen therapeutische Behandlungen, Beratungen und Rentenersatzleistungen für misshandelte ehemalige Heimkinder gezahlt werden. Monatliche Barzahlungen sind vorerst nicht vorgesehen.
In DDR-Heimen gehörten nach Darstellung von Experten für viele Kinder und Jugendliche Gewalt und Zwang zum Alltag. Der auf fünf Jahre angelegte Fonds soll als Bitte um Entschuldigung verstanden werden und den Betroffenen helfen, die Folgen des Leids ihrer Kindheit zu mildern. Den Angaben zufolge gab es zwischen 1949 und 1990 mehr als 400.000 Kinder in den Heimen und Jugendwerkhöfen der DDR. Für ehemalige Heimkinder aus den westdeutschen Bundesländern wurde bereits ein 120 Millionen Euro umfassender Fonds eingerichtet.
Quelle: ntv.de, dpa