Politik

Unglück in Spanien A400M stürzt bei Testflug ab - vier Tote

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Nahe Sevilla stürzt ein Militär-Flugzeug vom Typ Airbus A400M ab. Der Transporter war zu einem Testflug gestartet. Die Bundeswehr verfügt bislang über eine Maschine des Typs - und die bleibt nun bis auf Weiteres am Boden.

Beim Absturz eines militärischen Transportflugzeug vom Typ Airbus A400M sind in Spanien mehrere Menschen ums Leben gekommen. Bislang seien vier Leichen geborgen, sagte der Präfekt von Andalusien, Antonio Sanz in Sevilla. Zwei weitere Insassen wurden schwer verletzt. An Bord seien offenbar sieben Menschen gewesen, sagte ein Sprecher. Die Bundeswehr entschied in Reaktion auf das Unglück, die Testflüge mit ihrem einzigen bisher ausgelieferten A400M bis auf Weiteres einzustellen.

Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy bekundete den Hinterbliebenen sein Beileid. Er brach die Kundgebung ab und machte sich auf den Weg nach Sevilla. Die Parteien sagten ihre für Samstag geplanten Wahlkampfveranstaltungen ab. In Spanien finden am 24. Mai Regional- und Kommunalwahlen statt. Rajoy hatte zunächste von acht bis zehn Spaniern an Bord der Maschine gesprochen. Anscheinend waren sie alle Mitarbeiter von Airbus. Es ist der erste Absturz eines Transporters dieses neuen Typs.

Die A400M stürzte unmittelbar nach dem Start "in einem unbewohnten Gebiet nördlich des Flughafens von Sevilla" aus bislang unbekannter Ursache ab und zerschellte auf dem Boden, wie Rettungskräfte sagten. Der Flughafen von Sevilla wurde inzwischen gesperrt. Flüge werden nach Jerez oder Malaga umgeleitet.

In Sevilla werden die Transportflugzeuge montiert, ehe sie an die Luftstreitkräfte diverser Staaten übergeben werden. Die Maschine sei zu einem Testflug gestartet, hieß es. Laut Hersteller Airbus Defense & Space war sie für das türkische Militär bestimmt. Angaben zur Absturzursache machte das Unternehmen nicht. Der Pilot soll kurz vor dem Unglück noch einen Notruf abgesetzt haben. Zudem sei ein Krisenstab eingerichtet worden, sagte ein Sprecher.

A400M bereitet Militärs nur Sorgen

Der Militär-Transporter A400M wird vom europäischen Flugzeugbauer Airbus gefertigt. Er war 2003 von den Nato-Staaten Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, Spanien und der Türkei gemeinsam in Auftrag gegeben worden. Wegen technischer Probleme und unterschiedlicher Wünsche der Länder hatte sich die eigentlich für 2011 geplante Auslieferung des Flugzeugs jedoch erheblich verzögert.

Die Bundeswehr übernahm schließlich im vergangenen Dezember die erste Maschine. Damit war Deutschland das vierte Land, das eine A400M erhält. Der A400M soll die in die Jahre gekommenen Transall-Maschinen der Bundeswehr ersetzen, die wegen ihres Alters und der hohen Beanspruchung zuletzt immer wieder mit Pannen am Boden geblieben waren.

Der A400M - Deutschland hat 53 Maschinen bestellt.

Der A400M - Deutschland hat 53 Maschinen bestellt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Testflüge mit der deutschen Maschine werden nun zunächst eingestellt. Das entschied der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, nach Angaben eines Sprechers. Demnach soll das Flugzeug mindestens so lange nicht mehr verwendet werden bis die Ursache für den Absturz der Maschine in Sevilla geklärt ist. Für diese Woche waren Flüge mit der Maschine geplant.

Insgesamt hat die Bundeswehr 53 Maschinen bestellt. Weil sie noch erheblichen Nachbesserungsbedarf sieht, soll der Transporter frühestens in vier Jahren in den regulären Dienst genommen werden.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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