Präsident: Das Ausland mischt mit Ägypten verhängt den Ausnahmezustand
25.10.2014, 13:52 Uhr
Der Nationale Sicherheitsrat traf "Maßnahmen zur Terrorabwehr". Viel konkreter wurde es nicht.
(Foto: AP)
An einem Straßenkontrollpunkt in Ägypten explodiert eine Autobombe. Dutzende Soldaten kommen ums Leben oder werden verletzt. Präsident Al-Sisi vermutet das "Ausland" hinter dem Anschlag. Es gebe Mächte, die den Staat stürzen wollen.
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat "Kräfte aus dem Ausland" für den schwersten Anschlag auf die Streitkräfte seit mehr als einem Jahr mitverantwortlich gemacht. Bei der Explosion einer Autobombe waren am Freitag 28 Soldaten getötet und 30 weitere verletzt worden. In einer Fernsehansprache sagte Al-Sisi, dass es von ausländischer Seite Unterstützung für den Anschlag auf einen Kontrollpunkt der Armee im Norden der Sinai-Halbinsel gegeben habe.
"Ziel der Terroroperationen ist es, den Staat zu Fall zu bringen", sagte der Präsident. "Ägypten steckt in einem Krieg ums Überleben. Das bedeutet, dass alle Ägypter vereint sein müssen." Konkrete Aussagen über mögliche Drahtzieher aus dem Ausland machte Al-Sisi nicht.
Al Sisi verhängte über einen Teil der nördlichen Sinai-Halbinsel für drei Monate den Ausnahmezustand. Dazu gehört auch eine Ausgangssperre von 17.00 bis 7.00 Uhr. Zugleich schlossen die ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah zum palästinensischen Gazastreifen auf unbestimmte Zeit. "Der Nationale Verteidigungsrat versichert den Familien der Märtyrer und dem großartigen ägyptischen Volk, dass er ihr teures vergossenen Blut rächen wird", heißt es in einer Erklärung des Rates.
Es war der tödlichste Anschlag auf Sicherheitskräfte seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli 2013. Nur wenige Stunden später waren drei Sicherheitsleute ums Leben gekommen, als Extremisten an einem anderen Kontrollpunkt das Feuer eröffneten.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa