Politik

Im Namen der Sicherheit Bahn hängt mehr Kameras auf

An einem S- und U-Bahnhof in Berlin.

An einem S- und U-Bahnhof in Berlin.

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschlands Bahnhöfe sollen künftig flächendeckender überwacht werden. Das Bundesinnenministerium und die Deutsche Bahn teilen sich dafür die Kosten von 36 Millionen Euro. Derzeit hängen auf 640 Bahnhöfen insgesamt 4800 Kameras.

Auf den Bahnhöfen in Deutschland sollen mehr Überwachungskameras installiert werden. Die Deutsche Bahn und das Bundesinnenministerium schlossen eine entsprechende Vereinbarung. In den kommenden sechs Jahren sollen 36 Millionen Euro in das gemeinsame Programm für mehr Sicherheit fließen. Ein Drittel der Summe trägt der Bund, zweite Drittel die Bahn.

Derzeit gibt es 4800 Kameras auf 640 Bahnhöfen. Welche Bahnhöfe für das neue Programm in Frage kämen, würden Bundespolizei und Bahn in den kommenden Monaten "anhand polizeilicher und bahnbetrieblicher Kriterien" entscheiden und umsetzen, erklärte beide Seiten.

Zusätzlich werde die Bahn 24 Millionen in die Weiterentwicklung ihrer sogenannten 3-S-Zentralen in Bahnhöfen investieren. Dort wird der Einsatz von Sicherheits- und Servicepersonal vor Ort gesteuert.

"Diese Vereinbarung leistet einen wesentlichen Beitrag, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern", erklärte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Bahnchef Rüdiger Grube erklärte: "Wir wollen noch mehr in die Sicherheit unserer Reisenden investieren und ihr Sicherheitsgefühl weiter stärken."

Aus Bonner Panne lernen

Im vergangenen Jahr hatten mutmaßliche Attentäter einen Sprengsatz auf dem Bonner Hauptbahnhof abgestellt und waren dabei nicht gefilmt worden, weil offenbar kein Auftrag für eine solche Video-Aufzeichnung vorlag. Am Bonner Hauptbahnhof hängen sechs Überwachungskameras, die durchgehend Bilder an die Sicherheitszentrale des Konzerns in Köln senden.

Bahn und Bundespolizei hatten sich wegen der Datenflut darauf verständigt, nur die Bilder von zentralen Bahnhöfen zu speichern. Der Bonner Hauptbahnhof gehörte nicht dazu. Somit sind die einzigen Bilder der Verdächtigen, über die die Behörden verfügen, die Aufzeichnungen von der Überwachungskamera eines Schnellrestaurants.

Friedrich forderte als Konsequenz aus der Panne die Ausweitung der Videoüberwachung. Mit einer besseren Technik ließen sich "Gewalttäter abschrecken und geplante Anschläge aufklären", sagte er.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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