40 Millionen Euro für neue Kameras Bahn verstärkt Videoüberwachung
02.06.2013, 20:06 Uhr
Die Bahn hat bereits etwa 4800 Kameras an ihren Bahnhöfen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Im Dezember scheitert am Bonner Hauptbahnhof ein Bombenanschlag an einer Fehlzündung. Daraufhin drängt die Politik auf mehr Videoüberwachung. Nun kommt die Bahn der Forderung nach, aber nicht ohne Gegenbedingungen zu stellen.
Die Deutsche Bahn (DB) will in den kommenden fünf Jahren rund 40 Millionen Euro für mehr Videoüberwachung auf den Bahnhöfen ausgeben. Wie der Konzern mitteilte, reagiert er damit auf Forderungen der Politik, die nach dem gescheiterten Bombenanschlag auf dem Bonner Hauptbahnhof im vergangenen Dezember laut wurden. Dort waren zwar Kameras installiert, die aber keine Videos aufzeichneten.
"Sicherheit steht für uns an erster Stelle", erklärte Bahnchef Rüdiger Grube. Die Kameras sollen an "Schwerpunktbahnhöfen" installiert werden, wo viele Fahrgäste an- und abreisen. Die Bahn will in den kommenden Wochen zusammen mit den Sicherheitsbehörden festlegen, welche Bahnhöfe das sind. Bislang sind nach Angaben der Bahn rund 4800 Kameras an rund 640 Bahnhöfen in Betrieb. Hinzu kommen rund 18.000 Videokameras in den Regional- und S-Bahnzügen der DB.
Der Bahn-Vorstand für Konzernsicherheit, Gerd Becht, erklärte, obwohl den Sicherheitsbehörden keine Erkenntnisse zu konkreten Anschlagsplanungen gegen Bahneinrichtungen bekannt seien, habe sich der Konzern entschlossen zu handeln. Sollte die Politik etwa zur Terrorabwehr mehr Kameras wünschen, müsste sie diese selbst bezahlen. Die Bahn erwarte vom Bund "ebenfalls einen maßgeblichen Beitrag", erklärte Becht.
Die Bahn beobachtet per Kamera vor allem Bahnsteige "zur Gefahrenvorsorge". Überwachungsbilder werden in der Regel 48 und maximal 72 Stunden gespeichert. Sollte die Bundespolizei Interesse an den Aufnahmen haben, muss sie für eine längere Speicherung aufkommen.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa