Bis zu 14 Jahre Haft für Paare in Nigeria Ban kritisiert Gesetz gegen Homosexualität
16.01.2014, 02:15 UhrWer in Nigeria öffentlich Zuneigung zum gleichgeschlechtlichen Partner zeigt, muss mit einer langjährigen Haftstrafe rechnen. Ein neues Gesetz verurteilt dies als "Schwerverbrechen". UN-Generalsekretär Ban äußert sich dazu - verhalten.

In vielen afrikanischen Ländern werden gleichgeschlechtlich liebende Menschen massiv diskriminert.
(Foto: AP)
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat ein kürzlich in Nigeria verabschiedetes Gesetz gegen Homosexuelle kritisiert. Er fürchte, dass dadurch "Vorurteile und Gewalt" befördert werden könnten, erklärte Ban. "Der Generalsekretär hofft inständig, dass die Verfassungsmäßigkeit dieses Gesetzes überprüft werden kann", sagte ein Sprecher.
In Nigeria können homosexuelle Paare, die heiraten oder öffentlich ihre Zuneigung zeigen, künftig mit langjähriger Haft bestraft werden. Trotz internationaler Proteste hatte Nigerias Präsident Goodluck Jonathan diesen Monat ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet.
Das nigerianische Parlament hatte schon im vergangenen Mai grünes Licht für das Gesetz gegeben. Es sieht bis zu 14 Jahre Gefängnis für Eheschließungen und zivilrechtliche Partnerschaften zwischen Schwulen oder Lesben vor. Wer "seine Liebesbeziehung zu einem Menschen des gleichen Geschlechts direkt oder indirekt öffentlich zeigt", kann mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden. Die gleiche Strafe ist für die Gründung und Unterstützung von Klubs oder Organisationen für Schwule und Lesben vorgesehen.
Die Regelung entspreche "den kulturellen und religiösen Wertevorstellungen" der Nigerianer, die "zu mehr als 90 Prozent" gegen Homo-Ehen seien, sagte ein Regierungssprecher. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International hatten vehement gegen die Gesetzesverschärfung protestiert. Auch die USA kritisierten das Gesetz. Nigeria ist mit Abstand das bevölkerungsreichste Land Afrikas.
Quelle: ntv.de, fma/AFP