Pläne für "Leopard-Nachfolger" Bundeswehr bekommt neue Panzer
22.05.2015, 13:22 Uhr
Die Firma Krauss-Maffei-Wegmann baut den Kampfpanzer "Leopard 2". Geplant ist eine Fusion mit dem franzöischen Unternehmen Nexter Systems.
(Foto: picture alliance / dpa)
Verteidigungsministerin von der Leyen rüstet bei der Bundeswehr nach: Es fehlen Hubschrauber, bei vielen Helmen gibt es Mängel und das Standard-Gewehr G36 soll ausgemustert werden. Als nächstes braucht die Bundeswehr auch noch neue Panzer.
Das Verteidigungsministerium will sich neue Panzer zulegen. Für den Bau gibt es schon konkrete Pläne: Deutschland und Frankreich wollen die neuen Kampfpanzer zusammen entwickeln, berichtet "Spiegel" aus einem Schreiben des Verteidigungsministeriums an den Bundestag. Demnach sind zwischen beiden Ländern schon erste Anforderungen an den Nachfolger des bisherigen Standard-Panzers der Bundeswehr "Leopard" abgestimmt worden. In den nächsten drei Jahren würden Technologien und Konzepte in gemeinsamen Studien unter Einbeziehung der deutschen Industrie untersucht.
Die Entwicklung des neuen Panzers soll noch im laufenden Jahr starten. Bis 2030 soll der Nachfolger für den "Leopard 2" fertig sein. Es sei abzusehen, dass die Nutzungsdauer 2030 ein Ende haben wird, sagte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium Markus Grübel demnach dem Bundestag. Eine Neuentwicklung werde deshalb notwendig. Der erste "Leopard 2" war 1979 an die Bundeswehr übergeben worden, insgesamt wurden 2125 beschafft, von denen heute noch etwa 240 im Dienst sind.
Die Ankündigung des Entwicklungsprojekts passt in die Strategie von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, bei der Ausrüstung der Bundeswehr wieder stärker auf Panzer für die Verteidigung des eigenen Landes und des Nato-Gebiets zu setzen. Erst im April hatte sie als Konsequenz aus der Ukraine-Krise den Rückkauf von 100 bereits ausgemusterten "Leopard 2" angeordnet. Die im Zuge der Bundeswehrreform beschlossene Obergrenze von 225 "Leopard-2"-Panzern wurde auf 328 erhöht.
Zuschlag für neuen Panzer
Der "Leopard 2" wird derzeit von dem deutschen Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) gebaut, das noch in diesem Jahr mit dem französischen Rüstungskonzern Nexter Systems fusionieren soll. Zusammen kommen die Firmen auf einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro und mehr als 6000 Mitarbeiter. Der neue Konzern kann nun auf den Auftrag für einen "Leopard 3" hoffen.
Die Grünen halten das neue Panzer-Entwicklungsprojekt für verfrüht. "Frau von der Leyen prescht mal wieder nach vorne und setzt vorschnell auf immer mehr und neue Panzer. Das ist die Logik des Kalten Krieges und nicht der internationalen Verantwortung", sagte Verteidigungsexpertin Agnieszka Brugger. Zuerst müsse das neue Weißbuch zu den Zielen der deutschen Sicherheitspolitik abgewartet werden, das im nächsten Jahr fertiggestellt werden soll. Auch der Grünen-Rüstungsexperte Tobias Lindner meinte: "Ursula von der Leyen macht hier den zweiten Schritt vor dem ersten."
Quelle: ntv.de, hul/dpa