Politik

Drängen auf neue WeltordnungChavez und Gaddafi errichten Pol

27.09.2009, 12:00 Uhr

Venezuelas Präsident Hugo Chavez und sein libyscher Kollege Muammar Gaddafi fordern Südamerikas und Afrikas Staats- und Regierungschefs auf, nach einer neuen Weltordnung zu streben. Diese solle die wirtschaftliche Dominanz des Westens brechen.

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Gaddafi (l.) und Chavez wollen die Dominanz des Westens brechen. (Foto: AP)

Das 21. Jahrhundert werde "eine multipolare Welt" hervorbringen, sagte Chavez zum Auftakt eines Gipfeltreffens auf der venezolanischen Karibikinsel Margarita. "Afrika wird ein wichtiger geografischer, wirtschaftlicher und sozialer Pol. Und Südamerika wird das auch sein." Zuvor hatte er seine Gäste aus 28 Nationen mit den Worten begrüßt: "Dies ist der Anfang der Rettung unseres Volks." Gaddafi sagte, die Welt bestehe nicht nur aus den fünf Ländern im UN-Sicherheitsrat. "Die Weltmächte wollen weiter an ihrer Macht festhalten. Als sie die Gelegenheit hatten, uns zu helfen, haben sie uns wie Tiere behandelt, unser Land zerstört. Jetzt müssen wir kämpfen, um unsere eigene Macht zu errichten."

Regionale Entwicklungsbank angekündigt

Chavez sagte, die Länder Südamerikas hätten sich darauf verständigt, eine vom Internationalen Währungsfonds (IWF) unabhängige eigene regionale Entwicklungsbank zu gründen. Diese Banco del Sur solle zunächst mit 20 Milliarden Dollar ausgestattet werden. "Lula, jetzt müssen wir das Geld finden", wandte sich Chavez anschließend scherzend an Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva.

Es wird damit gerechnet, dass die Gipfelteilnehmer am Sonntag eine Erklärung verabschieden, in der globale Organisationen wie die Vereinten Nationen und die Weltbank aufgefordert werden, armen Ländern mehr Einfluss einzuräumen.

Quelle: rts