Politik

"Irritierendes Gefühl der Überlegenheit" China enttäuscht von Schlitzaugen-Aussage

Günther Oettinger, EU-Digitalkommissar, soll künftig Vizepräsident der EU-Kommission und EU-Haushaltskommissar werden.

Günther Oettinger, EU-Digitalkommissar, soll künftig Vizepräsident der EU-Kommission und EU-Haushaltskommissar werden.

(Foto: dpa)

Als EU-Kommissar Günther Oettinger Chinesen in einer Rede als "Schlitzaugen" bezeichnet, ist es für ihn eine "saloppe Äußerung". Die chinesische Führung sieht das anders - sie spricht von mangelndem Respekt.

China hat bestürzt auf die abfällige Äußerung von EU-Kommissar Günther Oettinger reagiert. Seine Bemerkungen würden verdeutlichen, dass manche westliche Politiker "ein irritierendes Gefühl der Überlegenheit haben", sagte eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums. "Wir hoffen, dass sie lernen, wie man andere als gleichwertig ansieht und mit Respekt behandelt."

Oettinger hatte Chinesen in einer Rede in Hamburg als "Schlitzaugen" bezeichnet und von dem Besuch einer chinesischen Delegation erzählt: "Neun Männer, eine Partei, keine Demokratie. Keine Frauenquote, keine Frau - folgerichtig. Alle: Haare von links nach rechts mit schwarzer Schuhcreme gekämmt."

In der gleichen Rede sprach Oettinger zudem von einer "Pflicht-Homoehe" und bezeichnete belgische Region Wallonie als "Kommunisten". Sie hatte mit ihrer Haltung die Unterzeichnung des europäisch-kanadischen Handelsabkommens Ceta blockiert.

Oettinger spielte die Aussagen im Anschluss in der "Welt" als "saloppe Äußerung" herunter, die "nicht anstößig gemeint gewesen" sei. Auch die Homo-Ehe habe er nicht als solche angreifen wollen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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