Kritik an Soldaten De Maizière bedauert den Ton
01.03.2013, 18:15 Uhr
In der Truppe haben de Maizière viele seine Kritik übel genommen.
(Foto: dpa)
Verteidigungsminister de Maizière schreibt seinen Soldaten ins Stammbuch, sie sollten ihre Gier nach Anerkennung unterdrücken - zum Unmut der Truppe. Nach viel Kritik rudert der CDU-Mann zurück. Er bedauert jedoch nur das Wie. Bei dem, was er gesagt hat, bleibt er.
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière bedauert seine Wortwahl bei seiner umstrittenen Kritik an Bundeswehrsoldaten. "Ich habe nicht den richtigen Ton getroffen", sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". "Die Reaktionen auf meine Äußerungen haben mir klar gemacht, nicht nur in der Musik gilt: Der Ton macht die Musik." Gleichwohl blieb der Minister in der Sache hart: "Die Melodie bleibt aber richtig." Als Chef "muss man auch öffentlich einmal ein kritisches Wort sagen dürfen".
Er stelle immer wieder fest, dass die hohe Wertschätzung von außen in der Bundeswehr selbst nicht so richtig wahrgenommen werde. Nur darauf habe er aufmerksam machen wollen. "In der Öffentlichkeit werbe ich dafür, die Wertschätzung für die Bundeswehr zu erhöhen. In der Truppe werbe ich dafür, die hohe Anerkennung durch die Gesellschaft selbstbewusst wahrzunehmen", sagte der CDU-Politiker.
"Hört auf, nach Anerkennung zu gieren"
Zur Kritik des Bundeswehrverbands, er sei ein "Oberlehrer", sagte de Maizière: "Als Verteidigungsminister gehört es auch zu meinen Aufgaben, über Führung und Führungsgrundsätze zu sprechen." Gelegentlich tue er das auch öffentlich. "Das mag mancher als oberlehrerhaft empfinden, doch es gehört für mich zu meinem Amt dazu", betonte er.
De Maizière hatte am vergangenen Wochenende gesagt, viele Soldaten hätten einen "übertriebenen Wunsch nach Wertschätzung", sie seien "vielleicht geradezu süchtig nach Anerkennung". Für besonderen Unmut sorgte seine Aufforderung an die Soldaten: "Hört einfach auf, dauernd nach Anerkennung zu gieren."
Quelle: ntv.de, AFP