Proteste in Spanien Die "Empörten" demonstrieren wieder
12.05.2013, 21:49 Uhr
(Foto: dpa)
Seit zwei Jahren befindet sich Spanien in Rezession. Die Arbeitslosigkeit erreicht Rekordhöhen, Zehntausende verlieren ihr Zuhause. Nun gehen wieder Tausende auf die Straße. Ihr Motto: "Von der Empörung zur Revolution".
Tausende Menschen haben in Spanien an die Geburtsstunde der Bewegung der Indignados ("Empörten") vor zwei Jahren erinnert. Von drei verschiedenen Punkten aus zogen sie in Demonstrationszügen durch die Hauptstadt Madrid zum zentralen Platz Puerta del Sol, wo im Mai 2011 die Proteste gegen die soziale Situation begonnen hatten. Die Protestwelle hatte nach und nach ganz Europa erfasst, zeitweise nahmen in Spanien regelmäßig zehntausende Menschen an den Aktionen teil.
Die Teilnehmerzahl am Sonntagabend war trotz anhaltender Krise und Rekordarbeitslosigkeit deutlich geringer als zu den Hochzeiten der Protestbewegung. Die Demonstration stand unter dem Motto "Von der Empörung zur Revolution", auf Transparenten waren Slogans wie "Der Kampf geht weiter" zu lesen. Auf dem Puerta del Sol versammelten sich die Teilnehmer zu einer Schweigeminute. Mit diesem "stummen Schrei" begingen sie den zweiten Jahrestag der Gründung ihrer Bewegung. Auch in rund 30 anderen spanischen Städten waren Aktionen der Indignados angekündigt worden.
Spanien leidet seit längerem unter den Folgen einer im Jahr 2008 geplatzten Immobilienblase. Die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone befindet sich seit Ende 2011 in der Rezession, die sich zum Ende des vergangenen Jahres noch einmal verschärft hat. Angesichts der Lage fährt der konservative Regierungschef Mariano Rajoy einen strikten Sparkurs, er will mit für die Bevölkerung schmerzhaften Einschnitten innerhalb von drei Jahren 150 Milliarden Euro einsparen. Dagegen gibt es immer wieder Proteste.
Quelle: ntv.de, AFP