Politik

Bundestag informierte Staatsanwaltschaft nicht Edathy meldet Laptop als gestohlen

Meldete seinen Laptop als gestohlen: Sebastian Edathy. Laut "Stern" zeigte er den Verlust vergangene Woche dem Bundestag an.

Meldete seinen Laptop als gestohlen: Sebastian Edathy. Laut "Stern" zeigte er den Verlust vergangene Woche dem Bundestag an.

(Foto: dapd)

Sebastian Edathy ist verschwunden, sein Laptop offenbar auch: Der einstige Abgeordnete hat beim Bundestag seinen Rechner als gestohlen gemeldet. Die Staatsanwaltschaft Hannover wusste davon nichts - für sie wäre das Gerät hochinteressant gewesen.

Was bedeutet das nun? Der frühere SPD-Abgeordnete Sebastian Edathy hat vergangene Woche seinen dienstlichen Laptop beim Bundestag als gestohlen gemeldet. Parlamentssprecher Ernst Hebeker bestätigte einen entsprechenden "Stern"-Bericht. Die Diebstahlsmeldung sei am 12. Februar per Fax bei der Bundestagsverwaltung eingegangen, sagte Hebeker.

Ob diese Information an die Staatsanwaltschaft Hannover weitergeleitet worden sei, die wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie gegen Edathy ermittelt, konnte Hebeker nicht sagen. Die Ermittlungsbehörde bestreitet dies: "Das war uns bisher nicht bekannt", sagte Sprecherin Kathrin Söfker dem "Stern". Man nehme das mit Verwunderung auf.

Nun könnte die Frage gestellt werden, ob Edathy mit dem Laptop möglicherweise Material bei dem kanadischen Kinderporno-Ring bestellt hatte. In diesem Falle hätten sich darauf Beweismittel befinden können. Immerhin nutzte der SPD-Mann den Bundestagsserver, um entsprechende Bilder herunterzuladen.

Edathy will eigenen Informanten gehabt haben

Am 7. Februar hatte Edathy sein Mandat niedergelegt, am 10. Februar durchsuchte die Staatsanwaltschaft Hannover die Wohnung und Büros des SPD-Politikers. Dabei fanden die Ermittler allerdings nur wenig Beweismaterial. Es steht der Vorwurf im Raum, dass Edathy frühzeitig über die Ermittlungen informiert worden war und Beweismittel beiseiteschaffen konnte.

Nach Darstellung des früheren niedersächsischen Innenministers Heiner Bartling von der SPD will Edathy von Informanten Gerüchte über Ermittlungen erfahren habe. Bei einem Telefongespräch habe Edathy vergangene Woche "zum Ausdruck gebracht, dass er gerüchteweise etwas gehört hätte, und zwar von irgendwelchen Informanten, also insbesondere nicht von irgendwelchen Amtsträgern, sondern von Leuten, die ihm das mitgeteilt hätten, als Gerücht", sagte Bartling dem NDR.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen