Politik

Großer Zapfenstreich Ehrung für Scharping

Der wegen einer Honoraraffäre entlassene Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) ist von der Bundeswehr mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet worden. Sein Nachfolger Peter Struck (SPD), Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und zahlreiche geladene Gäste nahmen an der Zeremonie auf dem Paradeplatz des Bendlerblocks teil. Der Große Zapfenstreich wird für Menschen veranstaltet, die sich um die Bundeswehr besonders verdient gemacht haben.

Der neue Verteidigungsminister Struck würdigte Scharping (SPD) für dessen Arbeit. "Ganz besonders aus heutiger Sicht sind wir Rudolf Scharping zu großem Dank verpflichtet, dass er die umfassende Modernisierung der Bundeswehr so zügig in Angriff genommen hat", sagte Struck bei einem Empfang, an dem auch Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) Scharping seine Aufwartung machte.

Schröder hatte Scharping am 18. Juli aus seinem Amt entlassen, nachdem Geschäftsbeziehungen zwischen dem damaligen Verteidigungsminister und dem PR-Berater Moritz Hunzinger bekannt geworden waren.

Scharping gab zu, von Hunzinger 1998 einen Betrag von 80.000 DM als Voraushonorar für die spätere Veröffentlichung seiner Memoiren erhalten zu haben. 1999 habe er weitere 60.000 DM für drei Vorträge aus Jahren vor seinem Amtsantritt als Minister bekommen. Bei Überprüfungen stellte Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) fest, dass Scharping diese Einnahmen nicht angegeben hatte, und forderte ihn auf, das Versäumte binnen vier Wochen zu erklären.

Der Lobbyist Hunzinger, der noch am Freitag in einem Interview erklärt hatte, bei Scharpings Zapfenstreich dabei sein zu wollen, blieb außen vor. Laut Bundesverteidigungsministerium war keine persönliche Einladung an Hunzinger geschickt worden, und das Kartenkontingent sei erschöpft gewesen.

Quelle: ntv.de

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