Politik

Regierungsbildung in Ägypten gescheitert ElBaradei wird vorerst nicht Regierungschef

Mohammed ElBaradei genießt im Ausland großes Ansehen.

Mohammed ElBaradei genießt im Ausland großes Ansehen.

(Foto: REUTERS)

Mitarbeiter des Übergangspräsidenten in Ägypten melden, dass Friedensnobelpreisträger ElBaradei die neue Regierung anführen soll. Doch es kommt anders: Offenbar gibt es bislang keine Einigung.

Die Bildung einer neuen Regierung ist Ägypten ist zunächst gescheitert. Es sei noch kein Regierungschef ausgewählt worden, sagte ein Sprecher des neu eingesetzten Präsidenten Adli Mansur.

Zuvor hatten zahlreiche Insider gesagt, der liberale Friedensnobelpreisträger Mohamed ElBaradei solle die Übergangsregierung führen. Seine Nominierung scheiterte aber offenbar am Widerstand islamischer Kräfte. Die neue Regierung soll eigentlich in einer möglichst kurzen Übergangszeit die von den Militärs ausgesetzte Verfassung überarbeiten und die Neuwahl von Präsident und Parlament vorbereiten.

ElBaradei war lange Jahre Chef der Internationalen Atomenergieorganisation IAEO und als solcher international hoch geachtet. 2005 erhielt er für seine Verdienste um die Eindämmung von nuklearer Rüstung. Bei der ägyptischen Revolution 2011 wurde er als Präsidentschaftskandidat gehandelt, bewarb sich dann aber nicht. Er unterstützte die Proteste, die zum Sturz des ersten demokratisch gewählten Präsidenten des Landes, Mohammed Mursi, führten.

Am Mittwoch hatte die Armee Mursi gestürzt. Am Freitag waren bei Straßenschlachten von Anhängern und Gegnern Mursis mindestens 35 Menschen getötet und mehr als 1000 verletzt worden. Die Muslimbrüder, deren führende Köpfe wegen Anstiftung zu Gewalt festgenommen wurden, rufen für diesen Sonntag zu neuen Protesten auf.

Quelle: ntv.de, che/rts

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