Gbagbo rekrutiert Soldaten Elfenbeinküste versinkt in Gewalt
21.03.2011, 23:47 UhrIn der Elfenbeinküste kämpfen der abgewählte Präsident Gbagbo und der Sieger der letzten Wahlen, Ouattara, um die Macht. Im Moment regiert in dem Land nur die Gewalt. Hunderttausende fliehen vor dem seit Monaten andauernden Konflikt, mehr als 400 Menschen ließen bislang ihr Leben. Gbagbo stockt derweil seine Armee mit Jugendlichen auf. Die Ivorer stehen vor einem Bürgerkrieg.

Tausende Menschen folgen dem Aufruf Gbagbos.
(Foto: dpa)
Wegen der eskalierenden Gewalt in der westafrikanischen Elfenbeinküste versuchen Tausende aus der Wirtschaftsmetropole Abidjan ins Landesinnere zu fliehen. In der vergangenen Woche waren in Abidjan , als Soldaten des abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo einen Markt mit Raketen beschossen. Nach UN-Schätzungen sind , die meisten aus Abidjan.
Wie die Zeitung "Le Patriote" berichtete, sind die Busbahnhöfe Abidjans voller verzweifelter Menschen, die mit Lebensmittelvorräten, Matratzen und sogar Kühlschränken in sicherere Landesteile zu gelangen versuchen. Die Fahrpreise seien doppelt bis dreimal so hoch wie üblich. "Auf dem Dorf können wir wenigstens in Ruhe leben und haben zu essen", zitierten Medien in Abidjan eine Frau.
Kein Ende in Sicht
Die Hafenstadt ist eines der Zentren der Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern Gbagbos und des von der internationalen Gemeinschaft unterstützten Alassane Ouattara, der als Sieger aus den Präsidentenwahlen Ende November 2010 hervorgegangen war. Ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht. Seit Beginn des Konfliktes sind bereits mehr als 400 Menschen getötet worden.
Mehrere tausend jugendliche Anhänger Gbagbos meldeten sich unterdessen freiwillig für einen Eintritt in die Armee des Machthabers. Laut Generalstabschef sollen sie zum "richtigen Zeitpunkt" einberufen werden. Der Chef der Gbagbo-treuen "Jungen Patrioten", Blé Goudé, hatte die Freiwilligen mit Blick auf die Ouattara-Anhänger aufgerufen, der Armee beizutreten, um "die Elfenbeinküste von Banditen zu befreien".
Die Auseinandersetzungen drohen damit - langsam aber sicher - in einen Bürgerkrieg umzuschlagen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP