Energiesparen bringt Milliarden Energiewende könnte billiger werden
19.03.2014, 14:41 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Versorgung auf erneuerbare Energien umzustellen, sei richtig, aber eben auch teuer - so die landläufige Meinung. Eine neue Studie zeigt: Das muss gar nicht sein. Wenn die Deutschen konsequenter einsparen würden, müsste die Energiewende gar nicht so viel kosten.
Die Energiewende könnte nach einer Studie bis 2035 um mehrere Milliarden Euro günstiger gestaltet werden, wenn die Anreize für das Stromsparen verstärkt würden. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie von Prognos und des Instituts für elektrische Anlagen und Energiewirtschaft Aachen hervor. Sie wurde im Auftrag von Agora Energiewende und der European Climate Foundation erstellt.
Wenn die Deutschen in den kommenden Jahren 10 bis 35 Prozent weniger Energie verbrauchen würden als bisher prognostiziert, wären jährliche Einsparungen zwischen 10 und 20 Milliarden Euro möglich, heißt es in dem Papier. Die einfache Logik: "Energie, die nicht verbraucht wird, muss nicht produziert, transportiert und bezahlt werden", sagt Agora-Direktor Patrick Graichen.
Gemessen an heutigen Stromkosten und dem heutigen Verbrauch könne die Kilowattstunde Strom statt 28 Cent mittelfristig nur noch rund 15 Cent kosten. Gemeint sind von den Studienmachern jedoch nicht nur Sparpotenziale für den Endverbraucher, sondern auch für die Konzerne und den Staat.
Investitionen in fossile und erneuerbare Kraftwerke würden geringer ausfallen, Ausgaben für Brennstoffe sinken. Milliarden für Kohle-, Uran- und Gasimporte müssten nicht ausgegeben werden. Zudem könnte sich der Ausbaubedarf im Höchstspannungsnetz bis 2050 von etwa 8500 Kilometern auf 1750 bis 5000 Kilometer verringern.
Die Energieeffizienz wird gern als "schlafender Riese" der Energiewende bezeichnet. Doch Anstrengungen im Wärmbereich - etwa durch Gebäudesanierungen - und im Strombereich hinken den gesteckten Zielen hinterher.
Quelle: ntv.de, jog/dpa