Politik

Der Mord an Politkowskaja Ex-Polizist nennt Auftraggeber

Politkowskaja wurde vor ihrer Wohnung erschossen.

Politkowskaja wurde vor ihrer Wohnung erschossen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Ermordung der kremlkritischen Journalistin Politkowskaja bleibt mysteriös. Nun legt ein verdächtiger Ex-Polizeioberstleutnant angeblich ein Geständnis ab - und nennt einen Auftraggeber, der sich im Ausland aufhalten soll.

Einer der Hauptverdächtigen im Fall der 2006 ermordeten kremlkritischen Journalistin Anna Politkowskaja hat einem Zeitungsbericht zufolge ein Geständnis abgelegt. Der inhaftierte frühere Polizeioberstleutnant Dmitri Pawljutschenkow habe in seinen Angaben zur Bluttat auch den Namen des Auftraggebers für den Mord genannt, schrieb die Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf die Verteidigung. Dem Bericht zufolge hält sich der Auftraggeber im Ausland auf. Außerdem habe Pawljutschenkow ebenfalls inhaftierte Tatbeteiligte belastet. Die Ermittler werfen Pawljutschenkow vor, das Verbrechen organisiert zu haben.

Am Freitag hatten die Fahnder den Lom-Ali Gaitukajew als weiteren Verdächtigen genannt. Sie halten ihm vor, eine kriminelle Bande für den Mord an Politkowskaja rekrutiert zu haben. Die Journalistin war am 7. Oktober 2006 vor ihrer Moskauer Wohnung erschossen worden.

Todesschütze ist nach Auffassung der Behörden der im Mai in Tschetschenien festgenommene . In einem ersten Prozess um den Mordfall waren zwei Brüder Machmudows aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Bei den Machmudows handelt es sich Medien zufolge um Neffen von Gaitukajew. Der nun geständige Pawljutschenkow steht im Verdacht, dem Täter die Pistole samt Schalldämpfer sowie den Lohn für den Mord übergeben zu haben.

Das konkrete Motiv für die Bluttat an der Reporterin der kremlkritischen Zeitung "Nowaja Gaseta" sowie die Identität des Auftraggebers blieben weiter unklar. Politkowskaja hatte über schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit im früheren Kriegsgebiet Tschetschenien berichtet und sich damit viele Feinde gemacht.

Quelle: ntv.de, dpa

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