Heftige Kämpfe um Sawija Gaddafi ruft zu "Schlacht" auf
15.08.2011, 06:37 Uhr
Gaddafi lässt die Propaganda-Maschine rattern.
(Foto: Reuters)
Libyens Machthaber Gaddafi meldet sich zu Wort. Das Ende der "Ratten" und der "Kolonisatoren" sei nahe, sagt Gaddafi in einer Audiobotschaft über die Rebellen und die NATO. Die Rebellen kämpfen indes mit Regierungstruppen um die Vorherrschaft über die strategisch wichtigen Städte Sawija, Surman und Gharjan im Westen des Landes.
Libyens Machthaber Muammar al Gaddafi hat seine Anhänger aufgerufen, die von den Rebellen eingenommenen Städte zurückzuerobern. Sie sollten sich auf eine "Schlacht" vorbereiten, um die Städte zu "befreien", sagte Gaddafi im libyschen Staatsfernsehen.

Die Kämpfe gehen unvermindert weiter.
(Foto: REUTERS)
Das Ende der "Ratten" und der "Kolonisatoren" sei nahe, sagte Gaddafi in der Audiobotschaft über die Rebellen und die NATO, die auf Grundlage einer Resolution des UN-Sicherheitsrats seit März Luftangriffe gegen Gaddafis Truppen fliegt. Nach dem Scheitern ihres Kampfes mit Waffen seien sie nur noch zu "Lügengeschichten" und "psychologischer Kriegsführung" in der Lage.
Der größte Teil der Botschaft, bei der es sich nach Angaben des Senders um eine Live-Übertragung handelte und die in Auszügen auch von der staatlichen libyschen Nachrichtenagentur Jana verbreitet wurde, war allerdings nicht zu verstehen. Das Staatsfernsehen sprach von einer "technischen Panne". Verschiedene Medien und Onlinenetzwerke hatten zuvor berichtet, dass sich Gaddafi schon bald ins ausländische Exil zurückziehen könnte.
"Banden" auf dem Vormarsch
Nach heftigen Kämpfen um die westlibysche Stadt Sawija hatten die am Samstag einen Teil der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht. Am Sonntag wurde in der 40 Kilometer südwestlich von Tripolis gelegenen Stadt weiter gekämpft. Ein Augenzeuge berichtete zudem von Kämpfen im weiter westlich gelegenen Surman. Die Rebellen versuchten demnach, in die Stadt vorzurücken, wurden aus dem Stadtzentrum aber von Regierungstruppen beschossen. Am Wochenende hatten die Rebellen nach eigenen Angaben auch ein weiteres Stadtviertel der strategisch wichtigen Hafenstadt Brega erobert.

Ein Rebell in Sawija.
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Gaddafis Sprecher Mussa Ibrahim zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Regierungstruppen die von den Rebellen eroberten Städte und Stadtviertel bald wieder unter ihre Kontrolle bringen könnten. Die Soldaten seien in der Lage, "diese Banden auszurotten", sagte er laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Jana. Seinen Angaben zufolge wehrten die Regierungstruppen am Sonntag eine neue Offensive der Rebellen in Sawija ab.
Zugleich räumte er aber einen Vorstoß der Rebellen in der Stadt Gharjan ein. Einigen "Banden" sei es gelungen, in manche Gebiete der Stadt vorzudringen, sagte Ibrahim. Es gebe aber keinen Grund zur "Besorgnis". Die Truppen würden die Kontrolle in Kürze zurückerlangen. Der Sprecher räumte auch "Probleme" in Surman rund 70 Kilometer westlich von Tripolis ein. Es gebe auch dort "Auseinandersetzungen" um die Kontrolle über die Stadt.
Quelle: ntv.de, AFP