Politik

Ursache für Absturz in Afghanistan klar Granate traf US-Hubschrauber

Beim Absturz eines US-Hubschraubers sterben am Samstag 38 Menschen. Der Schutztruppe ISAF zufolge ist das Unglück auf feindlichen Beschuss zurückzuführen. So sei der Helikopter von einer Panzerfaust-Granate getroffen worden.

Der verheerende Absturz eines US-Hubschraubers in Afghanistan mit 38 Toten ist nach ersten Erkenntnissen der Internationalen Schutztruppe ISAF auf feindlichen Beschuss zurückzuführen. Die ISAF teilte mit, vorliegenden Berichten zufolge hätten Aufständische am Samstag in der Provinz Wardak südöstlich von Kabul eine Panzerfaust-Granate auf den Helikopter abgefeuert. Die Soldaten seien an Bord gewesen, um Bodentruppen bei einem Gefecht mit Taliban-Kämpfern zu unterstützen, als der zweimotorige Hubschrauber vom Typ Chinook CH 47 abgestürzt sei.

Bei den Opfern handelte es sich den Angaben zufolge um 25 Spezialkräfte der US-Armee, 5 Angehörige der Besatzung, 7 afghanische Soldaten und einen afghanischen Übersetzer. Mehrere US-Medien hatten bereits am Wochenende berichtet, der Hubschrauber sei von den radikal-islamischen Taliban abgeschossen worden. Auch die Aufständischen hatten sich zu der Tat bekannt. Seit Beginn des Krieges vor fast zehn Jahren hatte die US-Armee an einem einzelnen Tag keinen schwereren Verlust erlitten.

Weiterer Hubschrauber abgestürzt

Die ISAF teilte weiter mit, die Operation habe mit der Suche nach einem Taliban-Anführer begonnen. Dabei seien Bodentruppen in ein Gefecht mit Aufständischen verwickelt und mehrere "Feinde" getötet worden. Die Bodentruppen hätten Unterstützung angefordert, die mit dem Chinook hätte eintreffen sollen. Nach dem Absturz hätten die Soldaten das Gefecht abgebrochen, um Überlebende zu suchen und das Wrack zu sichern. Alle Menschen an Bord seien ums Leben gekommen. Die Untersuchung über den Vorfall dauere weiter an.

Wie ein afghanischer Regierungsbeamter unter Berufung auf Geheimdienstinformationen betonte, habe es sich um eine ausgeklügelte Falle der Taliban gehandelt. Anführer Kari Tahir habe die US-Soldaten in die Gegend gelockt, nachdem er sie über ein angebliches Talibantreffen informiert habe. Die Aufständischen hätten somit gewusst, welche Route der Hubschrauber nehmen würde und sich für den Anschlag entsprechend positioniert. An dem Abschuss hätten sich zudem vier Pakistaner beteiligt.

Die afghanische Regierung sei der Meinung, dass es sich bei dem Angriff um eine Vergeltungsaktion für die Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden durch die US-Spezialeinheit Navy Seals Anfang Mai in Pakistan gehandelt habe, so der Beamte.

Unterdessen verunglückte in Afghanistan ein weiterer Helikopter der ISAF. Wie die NATO-geführte Schutztruppe mitteilte, ereignete sich die Bruchlandung in der südostafghanischen Provinz Paktia. Die Ursache werde untersucht. In der Region habe es jedoch keine Aktivitäten von Aufständischen gegeben. Angaben über Opfer lagen zunächst nicht vor.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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