Experimente bei der Bundeswehr Jährlich hunderte tote Tiere
10.09.2012, 05:28 Uhr
Das Bundesverteidigungsministerium versucht nach eigenen Angaben, die Zahl der Tierversuche zu minimieren.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Mediziner der Bundeswehr sind fleißig. Im Schnitt sterben fast 400 Tiere im Jahr bei Versuchen in ihren Laboren. Das Verteidigungsministerium betont, die Experimente dienen lediglich der Gesundheit der Soldaten. Es werde außerdem versucht, die Zahl der Versuche so niedrig wie möglich zu halten.
Bei medizinischen Versuchen der Bundeswehr oder in deren Auftrag sterben jedes Jahr hunderte Tiere. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Angaben des Bundesverteidigungsministeriums. Neben Nagetieren verendeten demnach in den vergangenen Jahren auch Kaninchen, Schweine und Affen. Sie kamen unter anderem bei Versuchen mit Pocken-Viren zu Tode.
Jährlich 382 Nagetiere wie Mäuse oder Ratten starben nach Angaben des Ministeriums zwischen 2006 und 2012 im Durchschnitt in den Laboren der Bundeswehr. Zudem habe die Armee Forschungsaufträge beispielsweise an Universitäten vergeben. Dabei seien durchschnittlich 442 Tiere im Jahr getötet worden - neben Nagetieren auch 87 Kaninchen, 76 Schweine und 18 Makaken-Affen.
Die Aktivitäten der wehrmedizinischen Forschung seien "allgemein, langfristig und zukunftsorientiert auf die Gesundheitsversorgung der Soldatinnen und Soldaten im In- und Ausland ausgelegt", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Zeitung. Es werde stets versucht, die Zahl der Tierversuche und der Versuchstiere so weit wie möglich zu minimieren. Affen seien seit 2009 nicht mehr zum Einsatz gekommen.
Quelle: ntv.de, dpa