"Wir sind der Koch, die SPD der Kellner" Linke setzt in Thüringen auf Sieg
18.08.2009, 06:58 UhrDie Linkspartei hat für den Fall eines rot-roten Wahlsiegs bei der Landtagswahl in Thüringen am 30. August das Amt des Ministerpräsidenten für sich reklamiert. "Die SPD ist hier der Kleine", sagte der Spitzenkandidat der Linken in Thüringen, Bodo Ramelow, der Zeitung "Die Welt".
  Bodo Ramelow (vorn) hat einen klaren Anspruch.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
"Der Stärkere lädt ein. Wir sind kein Matschie-Wahlverein." Damit erteilte Ramelow Spekulationen eine Absage, die Linkspartei würde den SPD-Spitzenkandidaten Christoph Matschie auch dann zum Ministerpräsidenten wählen, wenn die SPD weniger Stimmen bekommen sollte als die Linke. Die Linke sei keine Partei zweiter Klasse. "Wir sind der Koch, die SPD ist der Kellner", sagte Ramelow.
SPD sperrt sich
Die Tolerierung einer Koalition aus SPD und Grünen schloss Ramelow ebenfalls aus. "Man müsste eher Herrn Matschie fragen, ob er bereit wäre, mich zu tolerieren," sagte er der "Welt". Auch nach Aussage des Bundesgeschäftsführers der Linken, Dietmar Bartsch, würden die Linken nicht für Matschie als Ministerpräsident stimmen, wenn dieser weniger Stimmen bekommen hätte als Ramelow. "Eine solche Möglichkeit gibt es nicht. Ende", sagte Bartsch dem Blatt. Es sei während des 60-jährigen Bestehens der Bundesrepublik immer so gewesen, dass die stärkste Partei in einer Koalition den Ministerpräsidenten stelle.
Die SPD schloss unterdessen aus, Ramelow zum Ministerpräsidenten zu wählen. "Es wird in Thüringen keinen Ministerpräsidenten der Linken geben", sagte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil. Grünen-Parteichef Cem Özdemir sagte, Rot-Rot-Grün sei zwar nicht auf Bundesebene, dafür jedoch in Thüringen "eine realistische Option". Diese könne aber nur dann Realität werden, "wenn der Ministerpräsident Christoph Matschie und nicht Bodo Ramelow heißt".
Quelle: ntv.de, AFP