Politik

Massaker im Kongo per SMS-Befehl Morde aus Deutschland gesteuert

Grausame Massaker der Hutu-Miliz FDLR im Ost-Kongo sind offenbar von Deutschland aus organisiert worden.

Ein FDLR-Milizionär In Ost-Kongo (Archivaufnahme Februar 2009)

Ein FDLR-Milizionär In Ost-Kongo (Archivaufnahme Februar 2009)

(Foto: REUTERS)

Wie die ARD berichtet, lenkt der von Ruanda als Kriegsverbrecher gesuchte und in Mannheim lebende Ignace Murwanashyaka als Präsident der FDLR seine Truppen vor Ort über ein Satellitentelefon. Es habe Befehle von Murwanashyaka an seinen Armeechef gegeben, die Bevölkerung zu bestrafen und eine humanitäre Katastrophe zu verursachen, sagte laut ARD ein hochrangiger Mitarbeiter der Vereinten Nationen, der aus Angst vor den Hutu-Kämpfern anonym bleiben will.

Die UN könnten intensive Telefonkontakte rund um ein Massaker an mindestens 96 Zivilisten im Mai 2009 nachweisen. Wenige Stunden zuvor habe der Rebellenführer eine letzte SMS aus Deutschland an seine Militärführung im Ost-Kongo geschickt. Er habe seinen Kommandanten vor Ort mitgeteilt, sie sollten ruhig ihre gesamten Munitionsvorräte aufbrauchen, denn sie könnten jederzeit Nachschub bekommen, sagte Dinesh Mahtani, Kongo-Experte der Vereinten Nationen, in dem Interview.

Murwanashyaka wird seit Jahren von Interpol wegen schwerer Kriegsverbrechen gesucht. Viele Mitglieder der FDLR waren 1994 am Völkermord an rund 800.000 Tutsi und gemäßigten Hutu in Ruanda beteiligt. Die Bundesanwaltschaft wollte zu dem Bericht keine Stellung nehmen.

Quelle: ntv.de, dpa

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