Mursi "in würdiger Weise" versteckt Muslimbrüder rufen zum "Millionen-Marsch"
11.07.2013, 13:29 Uhr
Am Freitag vergangener Woche war zu schweren Ausschreitungen in Kairo gekommen.
(Foto: REUTERS)
Ägyptens Islamisten rufen zur Gegenwehr auf und wollen mit einem "Millionen-Menschen-Marsch" die Rückkehr des gestürzten Präsidenten Mursi ins Präsidentenamt erreichen. Derweil liefern die USA ihre Kampfbomber weiter an die Armee des Landes.
Die Anhänger des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi lassen nicht locker. Sie haben für Freitag zu einer Großdemonstration in Kairo aufgerufen. Damit solle der Forderung Nachdruck verliehen werden, den vor einer Woche vom Militär entmachteten Mursi wieder als Präsident einzusetzen. Zu der Kundgebung unter dem Motto "Millionen-Menschen-Marsch" rief eine Allianz auf, die von der Muslimbruderschaft dominiert wird - der politischen Heimat Mursis.
Es ist noch immer unklar, wo sich der Ex-Präsident aufhält. Seit seinem Sturz am Mittwoch vor einer Woche wird er vom Militär an einem unbekannten Ort und ohne Anklage festgehalten. Ein Sprecher des ägyptischen Außenministeriums sagte, der Ex-Präsident befinde sich "an einem sicheren Ort" und würde "in würdiger Weise" behandelt. "Zugleich ist es für seine eigene Sicherheit und die Sicherheit des Landes besser, ihn festzuhalten", fügte er hinzu.
Vor dem Umsturz in Ägypten hatten Millionen Menschen im ganzen Land gegen die Herrschaft Mursis demonstriert. Die Muslimbruderschaft und die Anhänger des Ex-Präsidenten betrachten das Eingreifen des Militärs als "Putsch". Die Armeeführung begründete den Schritt damit, dass Mursi zu Kompromissen unfähig gewesen sei und die Stabilität des Landes aufs Spiel gesetzt habe.
USA liefern F-16
Die ägyptische Staatsanwaltschaft hatte derweil Haftbefehle gegen den Führer der Muslimbruderschaft, Mohammed Badia, und neun weitere Spitzenfunktionäre erlassen. Sie werden der Aufhetzung zur Gewalt im Zusammenhang mit den jüngsten Zusammenstößen mit mehr als 50 Toten beschuldigt. Kurz zuvor hatte die islamistische Organisation ein Angebot ausgeschlagen, sich an einer ägyptischen Übergangsregierung zu beteiligen.
Die Vereinigten Staaten halten trotz des Instabilität Ägyptens an ihrem Plan fest, vier Kampfflugzeuge vom Typ F-16 an das Land zu liefern. Die USA unterstützen das ägyptische Militär mit Zahlungen von jährlich 1,3 Milliarden Dollar. Sollte der Umsturz in Kairo als Putsch eingestuft werden, müsste Washington von der Gesetzeslage her die Militärhilfe an Ägypten einstellen.
Quelle: ntv.de, dpa